Morgan Midsummer „Pininfarina Fuoriserie“

Morgan Midsummer „Pininfarina Fuoriserie“

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Die englische Manufaktur bezeichnen das Pininfarina-Design als „Barchetta“, inspiriert vom Stil der 1930er- und 1940er-Jahre, welche das britische Erbe mit dem klassischen Pininfarina-Design verbindet. Die Karosserie besteht aus geklebtem Aluminium-Blech. So lassen sich limitierte Auflagen schaffen, die dem Morgan-Designs zelebrieren eine neue Vielfalt erlauben. Die auf 50 Exemplare limitierten Produkte der Zusammenarbeit mit dem italienischen Studio zeigen – mit starkem italienischen Einfluß – Schlüsselelemente der zukünftigen Morgan-Designsprache. Zentral dafür ist die Tradition, den Elementen unmittelbar ausgesetzt zu sein und die unmittelbare Verbundenheit mit der Maschine. Beim „Midsumer“ trifft dieser elementare Kern auf eine neue Oberflächengestaltung, besonders an den vorderen und hinteren Kotflügeln, die eine neue Schulterlinie in das typische Seitenprofil eines Morgans einfügen und nun freiliegende Holzstrukturen der Karosserie.

Die Verwendung von Holz an der Außenseite der Karosserie ist bei der limitierten Auflage das signifikante Element. Üblicherweise ist Holz bei Morgan-Sportwagen gang und gäbe ist, allerdings wurde es bisher ausschließlich für den Karosserierahmen verwendet und diente als Unterlage für die von Hand geformten Aluminium-Karosserieteile. Insofern war das Holz bisher immer unsichtbar.

Der Midsummer bietet nun die Gelegenheit, das Naturmaterial sichtbar zu machen. In Anlehnung an die Schifffahrt umschließt passend geformtes Holz das Passagierabteil und bildet die Schulterlinie. Handgeformt aus hochwertigem und langlebigem Teak, werden Hunderte von einzelnen Schichten für jedes Teil zusammenlaminiert. Jede Teakholzschicht wird mit Liebe zum Detail ausgewählt und ist nicht dicker als 0,6 mm. Die Armaturenbrettabdeckungen bestehen zum Beispiel aus jeweils 126 Lagen Teakholz und die Türabdeckungen aus jeweils 120 Lagen. Die Verwendung mehrerer Lagen erhöht deren Festigkeit und Haltbarkeit.

Die Änderungen an den Kotflügeln resultieren aus aerodynamischen Erfordernissen. Steilere Linien vor den Vorder- und Hinterrädern tragen dazu bei, Luftturbulenzen zu reduzieren. Ihre Volumen sind konzentrisch zur Form der Räder und zeigen eine einfache, ursprüngliche Geometrie. Die geschmiedeten 19-Zoll-Räder werden exklusiv für den Midsummer entwickelt. Ihr Gewicht von nur zehn Kilogramm wurde durch eine umfangreiche Finite-Elemente-Analyse und die Entscheidung, das Rad zu schmieden statt zu gießen, erreicht. 

Handgeformte untere Schweller aus rostfreiem Stahl bilden den Abschluss der Kotflügel. An der Front flankieren neu gestaltete, jedoch charakteristische Morgan-Scheinwerfer mit silbernen Einsätzen den hufeisenförmigen Kühlergrill, der am oberen Ende des  eine Halbmondform aufweist. Diese ist nicht nur ein Designmerkmal, sondern trägt auch dazu bei, den Luftstrom in der Kühlergrillöffnung zu lenken. Kleine vertikale Belüftungsöffnungen befinden sich auf beiden Seiten des Kühlergrills, die den Luftstrom und die Kühlung zusätzlich unterstützen. Das längere Heck soll die Eleganz des Fahrzeugs betonen. 

Der Blick aus dem Cockpit ist typisch Morgan. Die lange Motorhaube, die den Blick auf die Kotflügelspitzen lenkt, zeigt unmittelbar auf die Vorderräder und ermöglicht es dem Fahrer, den Wagen präzise durch Kurven zu lenken. Bei Pininfarina werden die Lüftungsschlitze der Haube von Hand geformt und subtil ientlang der Motorhaube positioniert.

Auch die Instrumentierung wurde mit eigens entwickelten Zifferblättern neu gestaltet. Die handgefertigten Skalen sind in einem gebrochenen Weiß gehalten, welche zur gesamten Ausstrahlung des Fahrzeugs passt. Die Einführung der neuen analogen Ziffernblätter erforderte eine komplette Überarbeitung der Elektronik. Das Lenkrad wurde neu gestaltet und hat einen massiven, geschmiedeten Aluminiumkern. Die Fahreigenschaften sind mit ihrem unverstellten und rauen Charakter typisch Morgan, und sie werden durch die zusätzliche Öffnung der Karosserie weiter intensiviert. Der „Midsummer“ wird ein Zielgewicht von nur 1.000 kg haben, einstellbare Nitron-Dämpfer tragen ihrerseits zu den dynamischen Fähigkeiten bei.

Fotos: Morgan/Text: Rainer Roßbach