
Mit dem neuen Designmanifest, der Lotus Theory, definiert Lotus die Zukunft seiner Sportwagen neu. Die keilförmige Karosserie bezieht sich auf den Minimalismus des Markengründers Colin Chapman mit dem Fokus auf recyclebar Materialien. Die Glasscheiben fließen aerodynamisch von der Nase bis zu den umlaufenden Türen und der hinteren Karosserie. Laser-Licht der nächsten Generation reduziert die Größe und das Gewicht der Komponenten und verwendet Drähte mit einem Durchmesser von weniger als einem Millimeter bei der dynamischen Gestaltung an der Front. Das Leuchtenband nutzt OLEDs, um mit dem Fahrer, den Passagieren und anderen Verkehrsteilnehmern zu kommunizieren.
Ein „Technologieband“ zieht sich von den Radkästen bis zum Heck. Die von Nvidia stammende Technik enthält 360-Grad-Hardware für autonomes Fahren über Kameras bis hin zu Radargeräten. Ein Pendant, dass dem Fahrer alle erforderlichen Informationen bereitstellt, gibt es auch im Inneren des Fahrzeugs.

Ein innovatives, sich rückwärts öffnendes Türsystem mit geringstmöglichem Platzbedarf ermöglicht einen einfachen Einstieg für den Fahrer und zwei Passagiere. Im Inneren sind die drei Sitze vollständig in die Fahrzeugarchitektur integriert. Sie bestehen aus einem einzigen Stück Karbon, dass um den menschlichen Körper geformt ist. Die Position des Fahrers ist vorne in der Mitte.
Das zentrale Merkmal des Konzeptfahrzeugs ist die sogenannte „Lotuswear“, die ein taktiles Fahrerlebnis offeriert. Leichtes Textilmaterial für aufblasbare Hülsen an den Sitzen und am Lenkrad, bieten dem Fahrer zusätzlichen Halt und sogar subtile Hinweise zur Navigation. Dieses System verhält sich wie eine zweite Haut und lässt die Grenzen zwischen Fahrer und Maschine verschwimmen.
3D-gedruckte Gitterkopfstützen sollen den Komfort maximieren und das Gewicht reduzieren. Die Kopfstützen sind Teil eines Audiosystems, das je nach den Bedürfnissen des Fahrers und der Passagiere personalisierte Klangwelten oder Geräuschunterdrückung bietet.

Lotus’ „Challenge of 10“ zielt darauf ab, künftige Autos aus nur zehn Schlüsselmaterialien zu bauen, bei denen Leistung, Haltbarkeit und Recyclingfähigkeit im Vordergrund stehen. Also besteht das Konzeptfahrzeug aus Glasfaser auf Zellulosebasis, recycelter Kohlefaser, Titan und sieben weiteren Materialien. Ziel ist Leichtbau ganz in der Tradition der Marke. Das gilt auch für Farbe, Material und Finish etwa aus goldfarbenem, recyceltem Aluminium in der ikonischen JPS-Formel-1-Farbigkeit.
Technisch beruft sich der Lotus Theory 1 auf die Formel-1-Historie. Die sichtbare Motor- und Batteriebaugruppe fungiert als tragendes Elemente, wodurch auf einen Hilfsrahmen verzichtet werden kann. Ein aktives und passives aerodynamisches System, das Kühlung, Heckspoiler und Unterboden umfasst, reduziert die Größe und das Gewicht der Komponenten weiter und verbessert die Gesamtleistung des Fahrzeugs.



Fotos: Lotus/Text: Rainer Roßbach