Italdesign Audi Aztec

Italdesign Audi „Aztec“ (1988)

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Der Zweisitzer wurde 1989 auf dem Turiner Autosalon vorgestellt und fand sowohl bei der Presse wie auch der Öffentlichkeit eine positive Resonanz. Das innovative Konzept feierte die Rückkehr der Roadster und der offenen Sportwagen, bei denen die die reine Freude am Fahren im Vordergrund steht. Italdesign verstand den Aztec als eine Skulptur: glattes Metall wird durch grafische Motive und sichtbare mechanische Komponenten wie etwa dem freiliegenden Motor und mit abgedeckten Hinterrädern zu einem futuristischen Bild geformt. 

Der Fahrgastraum ist in zwei symmetrische Bereiche unterteilt, die klar voneinander getrennt sind. Vor dem Beifahrer befindet sich ein Display in Lenkradform, das diverse Funktionen bietet. In den Seitenbereichen befinden sich Bedienfelder, die mittels passender Codes in Funktion genommen werden können. Sie geben Auskunft über Motorölstand, Kühlmittel, Bremsflüssigkeit und Temperatur. Ein hydraulischer Wagenheber und eine 12-V-Steckdose befinden sich ebenfalls auf der rechten Seite. Auf der linken Seite befinden sich ein abnehmbarer elektrischer Schraubenzieher, eine elektrische Taschenlampe, ein Kompressor zum Aufpumpen der Reifen und ein Feuerlöscher. Der Zugang zum Auto erfolgte konventionell durch das Öffnen der Türen, während gleichzeitig Teilen des Cockpits angehoben wurden. In der Kevlar-Karosserie war im Heck ein aufgeladener Fünfzylinder-2,5-Liter-Audi-Motor montiert, der alle vier Räder antrieb

Das Konzept war zunächst als reines Ausstellungsstück gedacht. Aber seine Geschichte sollte eine Fortsetzung erfahren: ein japanischer Industrieller war vom Aussehen des Aztec begeistert und kaufte die Produktionsrechte. Jedes Auto der auf 50 Exemplare geplanten Serie war identisch mit dem Konzept und kostete etwa 750.000 Dollar. Angeblich wurden 18 Exemplare fertiggestellt.

Fotos: Italdesign/Text: Rainer Roßbach