
Auf dem Pariser Salon vom 4. bis 14. Oktober 1990 stellt Mercedes-Benz den 500 E vor. Dem neuen, auf 500 Exemplare limitierten Topmodell der 124er Baureihe haben die Stuttgarter einen Fünfliter-V8-Motor gegönnt. Von außen aber ist die 326 PS starke Limousine erst auf den zweiten Blick von seinen Schwestermodellen zu unterscheiden. Vor allem die leicht ausgestellten Kotflügel, die um 23 Millimeter tiefergelegte Karosserie und die modifizierte Bugschürze mit eingelassenen Nebelleuchten weisen ihn als Topmodell der Baureihe aus.
Bei den Fahrleistungen hält sich der Wagen deutlich weniger zurück: Über das serienmäßige Viergang-Automatikgetriebe beschleunigt die V8-Limousine aus dem Stand in 5,9 Sekunden auf 100 Stundenkilometer. Bei der Höchstgeschwindigkeit ist jedoch bei elektronisch begrenzten 250 km/h Schluss. Der Vierventil-Motor mit 4.973 Kubikzentimeter Hubraum kommt vom 500 SL, unterscheidet sich von diesem aber unter anderem etwa durch die elektronisch gesteuerte Einspritzanlage Bosch LH-Jetronic mit Hitzdraht-Luftmassenmessung. Auch der Motorblock wurde geändert, er hat nun die gleiche Höhe wie der 4,2-Liter-V8-Motor.

Porsche in Zuffenhausen übernimmt die Fertigung und ist auch an der Entwicklung beteiligt. Zur Montage liefert das Mercedes-Benz-Werk in Sindelfingen die Rohkarosserie zusammenbaut, lackiert und um technische Komponenten ergänzt an.
1993 macht der 500 E auch die letzte Modellpflege der Baureihe mit und der Name ändert sich auch. Ab nun spricht Mercedes-Benz von der E-Klasse und damit heißt das aktualisierte Topmodell nun E 500. Auffällig ist die Überarbeitung des Designs – unter anderem mit Plakettenkühler, farblosen Blinker-Deckgläsern vorn, zweifarbigen Abdeckungen der Heckleuchten sowie einer geänderter Linienführung am Heck.
Mit der Einstellung der Produktion Baureihe 124 im Jahr 1995 endet auch die Fertigung des E 500, von dem das amerikanische Magazin „Road & Track“ meinte: „Er sieht perfekt aus, … Er klingt großartig, … Er geht sündhaft schnell für eine viertürige Familienlimousine … Er hat alles, was man von einem Mercedes erwartet … und ein paar Dinge, die man nicht erwartet … vor allem größere Mengen an Pferdestärken.“

Fotos: Mercedes-Benz/Text: Rainer Roßbach