50 Jahre Porsche 914

50 Jahre Porsche 914

Veröffentlicht von
914/8

Ferdinand Piëch Versuchsträger mit Achtzylinder-Dreiliter-Motor war nicht für die Straße zugelassen.

Als erster deutscher Hersteller brachte Porsche 1969 mit dem 914 einen serienmäßigen Mittelmotor-Sportwagen auf den Markt. Entstanden als Kooperationsprojekt mit Volkswagen gab es den neuen Zweisitzer in zwei Varianten mit unterschiedlicher Bezeichnung: Als VW-Porsche mit Vierzylinder-Boxermotor und in den USA als Porsche mit dem Sechszylinder-Triebwerk aus dem 911 T.

Das neu entwickelte VW-Triebwerk leistete anfangs dank Einspritzung 80 PS aus 1,7 Litern Hubraum. Der zwei Liter große Porsche-Sechszylinder kam dagegen auf 110 PS. Es sollten jedoch später einige Versionen entstehen, die deutlich mehr Kraft auf die Hinterachse brachten. Wie in fast allen Porsche-Rennwagen lagen die Motoren vor der Hinterachse. Zur Kraftübertragung diente serienmäßig ein Fünfgang-Schaltgetriebe, das jedoch je nach Triebwerk unterschiedlich abgestuft war.

Ferry Porsches Geburtstagsgeschenk mit dem Motor des 908-Prototypen war dagegen zivil und straßentauglich.

Der unverwechselbare Zweisitzer mit dem charakteristischen Targa-Dach war vor allem für jüngere Käuferschichten gedacht. Mit einem Grundpreis von anfangs 11.955 D-Mark entwickelte sich die Porsche 914-Modellreihe zu einem Verkaufsschlager.

Zum Ruf des Zweisitzers trugen nicht zuletzt zwei Sonderanfertigungen bei, die kurz nach der Premiere für Furore sorgten: die 914/8. Die 8 stand für den drei Liter großen Boxermotor aus dem Porsche 908 Rennwagen, der in den 1970ern die Rennstrecken dominierte. Im ersten Fahrzeug leistete der Achtzylinder mit Vergasern 260 PS; es war ein für den Straßenverkehr zugelassenes Geburtstagsgeschenk zum Sechzigsten von Ferry Porsche. 

Puristisch: Die 914-Varianten mit 911er-Maschine.

Das Triebwerk des zweiten 914 S kam dank Einspritzung auf rund 300 PS und ging als Versuchsfahrzeug an den damaligen Technik-Vorstand Dr. Ferdinand Piëch. 1971 stellte Porsche nochmals elf Spezialvarianten auf dieser Basis her, diesmal allerdings mit 190 PS und 210 PS starken Sechszylindermotoren aus der damals aktuellen 911-Palette. Auch diese als 916 bezeichneten Sportwagen blieben Einzelstücke.

Eine Sonderschau zum Thema „50 Jahre 914 – Typisch Porsche“ ist vom 2. Juni bis 7. Juli im Porsche Museum zu sehen. Am Sonntag, den 2. Juni, kommt zudem die 914-Clubszene mit über 120 privaten 914-Modellen nach Zuffenhausen.

Einer der größten Rennsporterfolge: 1970 pilotierten Guy Chasseuil und Claude Ballot-Léna den 914/6 GT des französischen Importeurs Sonauto zum Sieg in der GT-Klasse und zu einem hervorragenden 6. Platz im Gesamtklassement.

Text: Porsche, rr/Fotos:Porsche, rr