
40 Jahre nach dem Start der eigens für den BMW M1 geschaffenen Procar-Serie im Rahmen der Formel-1-Weltmeisterschaft treten die potenten Mittelmotorsportwagen aus Bayern erneut an. Im Rahmen der DTM-Läufe auf dem Norisring vom 5. bis zum 7. Juli 2019 feiern gleich 14 Exemplare des nach dem damaligen Reglement der Gruppe 4 aufgebauten und anschließend von Formel-1-Piloten und internationalen Privatfahrern gesteuerten Rennfahrzeugs ein spektakuläres Comeback auf der Piste.
Namhafte Piloten werden auf dem Nürnberger Stadtkurs an den Start gehen. So greifen mit den ehemaligen Formel-1-Fahrern Jan Lammers aus den Niederlanden und Marc Surer aus der Schweiz zwei Piloten ins Volant, die bereits vor 40 Jahren in der Procar-Serie antraten.
Der sowohl für den Renneinsatz als auch für eine Straßenzulassung konzipierte Mittelmotor-Sportwagen wurde im Herbst 1978 vorgestellt. Da Verzögerungen im Produktionsprozess eine termingerechte Homologation verhinderten, rief der damalige Geschäftsführer der BMW Motorsport GmbH, Jochen Neerpasch, gemeinsam mit den Formel-1-Managern Max Mosley und Bernie Ecclestone eine völlig neue Rennserie ins Leben. Die insgesamt 19 in den Jahren 1979 und 1980 ausgetragenen Rennen der Procar-Serie entwickelten sich zum attraktiven Bestandteil des Formel-1-Zirkus.
Diese wurden im Vorprogramm der europäischen Grand-Prix-Läufe ausgetragen und gab Privatfahrern und Nachwuchstalenten die Gelegenheit, sich in technisch identischen BMW M1 mit den Topstars des Motorsports zu messen. Unter den Formel-1-Fahrern qualifizierten sich jeweils die fünf Schnellsten des Freitags-Trainings für einen Einsatz im BMW M1. Prominente Piloten wie Niki Lauda, Nelson Piquet, Alan Jones, Jacques Laffite und Emerson Fittipaldi fanden großes Vergnügen an der Kurvenhatz mit dem schnellen und handlichen Mittelmotor-Renner. Im Wettstreit mit den jeweils 470 PS starken BMW M1 entschied allein das fahrerische Können über den Sieg – ein Umstand, der auf jedem Kurs für maximale Spannung sorgte und der Procar Serie schnell zu großer Popularität verhalf.
Gesamtsieger der ersten Procar Saison wurde Niki Lauda. Im Jahr darauf sicherte sich Nelson Piquet mit drei Siegen in Folge Rang eins in der Gesamtwertung. Der BMW M1 setzte seine Motorsport-Karriere unter anderem in der Deutschen Automobil-Rennsport-Meisterschaft und in der amerikanischen IMSA GTO Championship fort. Als Gruppe-5-Rennfahrzeug mit Turboaufladung für seinen Reihensechszylinder-Motor, einer Leistung von bis zu 1000 PS und imposanten Spoilern gehörte er auch dort zu den besonders spektakulären und erfolgreichen Vertretern seiner Zeit.
Auf dem Norisring sind die Procar-Renner nicht zum ersten Mal zu Gast. In der zweiten Saison der damaligen Rennserie wurde einer der Procar-Läufe auf dem Stadtkurs gestartet. Damals siegte der Deutsche Hans-Joachim Stuck vor Jan Lammers und Marc Surer.

Fotos: BMW/Text: rr/BMW