
Jaguars C-type war zwischen 1951 und 1953 in Le Mans der Favorit auf den Gesamtsieg. Der von Malcolm Sayer, Jaguars Aerodynamiker, im Windkanal entwickelte Sportwagen, gewann schon sein Debüt in Frankreich. 1951 hörten Peter Walker und Peter Whitehead den Sieg beim legendären 24-Stunden -Rennen. Es war der erste von bis heute sieben Jaguar-Siegen beim französischen Klassiker.
Während 1951 Trommelbremsen zum Einsatz kamen, beschritt Jaguar 1952 mit dem ersten Einsatz der zusammen mit Dunlop entwickelten Scheibenbremse im C-type technologisches Neuland. Nach einem ersten Test im gleichen Jahr bei der Mille Miglia mit der Paarung Stirling Moss/Norman Dewis schrieb Jaguar beim Grand Prix von Reims – wiederum mit Moss am Steuer – ein Kapitel Motorgeschichte: erster Sieg eines Rennwagens mit Scheibenbremsen.
Mit weiterentwickelten und nun auch für 24-Stunden standfesten Bremsen gelang dann 1953 mit dem zweiten Le Mans-Sieg der Durchbruch der neuen Technik. Dank absolut bestmöglicher Verzögerung und einer hervorragenden Aerodynamik legten die C-Type Piloten Tony Rolt und Duncan Hamilton die 24 Stunden erstmals mit einem Schnitt von über 160 Stundenkilometer zurück.

Von den in den Fünfzigerjahren gebauten 53 Jaguar C-types wurden 43 an private Kunden verkauft – analog zu den 51er-Werkswagen mit Trommelbremsen, zwei SU-Vergasern und 200 PS Leistung.
Heutige Technologien machen es möglich: Die acht neuen C-type-Continuation-Modelle hingegen spiegeln die Technik des 53er-Siegerwagens wider – also mit Scheibenbremsen, drei Weber 40DCO3 Vergasern und einem 3,4 Liter großen Reihensechszylinder mit auf 220 PS angehobener Leistung.
Auch für dieses Projekt sind die Jaguar-Classic-Ingenieure auch diesmal tief in die werkseigenen Archive eingetaucht. Darüber hinaus scannten sie Daten von einem originalen C-type und ergänzten diese um weitere CAD-Daten. Die neu aufgebauten C-Type sollen so authentisch wie nur möglich sein.
Die acht zukünftigen Besitzer können über ein Online-Werkzeug zwischen zwölf authentischen Außen-Farben und acht verschiedenen Intnneneinrichtungen entscheiden. Auch die Anbringung von Startnummern oder Lenkrad- und Motorhauben-Emblemen lässt sich so festlegen.
Zeitgenössische Extras sind ein FIA-zertifiziertes Rückhaltesystem und ein Überschlagschutz. Denn Jaguar hat den Wunsch, daß die neuen C-types nicht im Museum oder in der Garage Staub ansetzen sollen. Im Gegenteil, sie sollen bei historischen Renn-Events oder auf abgesperrten Rundkursen uAuslauf geniessen.

Fotos: Jaguar/Text: Rainer Roßbach