
Mit dem 812 GTS feiert der Ferrari-Spider mit V12-Frontmotor, in den 1950er und 1960er Jahren der Ferrari-Sportwagen schlechthin, seine Wiederauferstehung.
Wenn auch nicht so offen wie seine Vorgänger, die nur ein leichtes Stoffverdeck trugen, beeindruckt er mit Leistung und Perfektion. Denn der GTS ist die offene Version des 812 Superfast, dessen 6,5-Liter-V12 gewaltige 800 PS entwickelt und ein maximales Drehmoment von 718 Nm bei 8500 U/min auf die Kurbelwelle stemmt. Aber es ist nicht die schiere Kraft allein, die beeindruckt. Gleichzeitig ist der Motor sehr elastisch: Schon bei nur 3500 U/min liegen 80 Prozent des maximalen Drehmoments an.
Die Schaltung übernimmt ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, das diverse Programme bietet. So können etwa für eine besonders sportliche Gangart die Zeiten zum Hoch- und Runterschalten deutlich verkürzt und die Übergangszeit optimiert werden.

Im Verbund mit der elektromechanischer Servolenkung sowie den anderen elektronischen Fahrdynamikassistenten, lässt sich so das Leistungspotential des Wagens voll ausreizen. Der Assistent „Ferrari Peak Performance“ etwa analysiert das Drehmoment des Lenkrades und signalisiert dem Fahrer, dass sich das Fahrzeug der Haftungsgrenze nähert. „Ferrari Power Oversteer“ korrigiert, weil das Auto in der Regel leicht übersteuert, das Lenkraddrehmoment so, dass der Wagen wieder gerade ausgerichtet wird.
Das Verdeck, oder vielmehr dessen variable Elemente, im Firmenjargon als „Retractable Hardtop“ bezeichnet, ist in etwa ein Targadach mit versenkbarer Heckscheibe. Wenn auch weniger offen als ein Vollcabrio, kann es doch mit Vorzügen aufwarten: Es lässt sich bis zu einer Geschwindigkeit von 45 kStundenkilometern in nur 14 Sekunden öffnen und überzeugt durch seine kompakten Dimensionen. Die Innenabmessungen entsprechen der des Superfast – deshalb müssen dank des kompakten Dachs beim Kofferraumvolumen keine Abstriche gemacht werden.
Das Gewicht liegt beim GTS, aufgrund der cabriotypischen Verstärkungen, 75 kg über dem des Superfast. Das tut der Leistungsfähigkeit des mit 1600 Kilogramm Trockengewicht relativ leichten Spider aber keinen Abbruch. Von Null auf 100 km/h sprintet der offene Zwölfzylinder in drei Sekunden, und von 0 auf 200 km/h vergehen nur 8,3 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit von 340 km/h ist beim Ferrari 812 GTS die gleich wie bei der Berlinetta.
Motor | |
Typ | V12 – 65 Grad |
Gesamthubraum | 6496 ccm |
Bohrung und Hub | 94 x 78 mm |
Max. Ausgangsleistung | 588 kW (800 PS) bei 8500 U/min |
Max. Drehmoment | 718 Nm bei 7000 U/min |
Spez. Leistung | 123 PS/l |
Max. Motordrehzahl | 8900 U/min |
Verdichtung | 13,5:1 |
Abmessungen und Gewicht | |
Länge | 4693 mm |
Breite | 1971 mm |
Höhe | 1278 mm |
Radstand | 2720 mm |
Spurweite vorne | 1672 mm |
Spurweite hinten | 1645 mm |
Trockengewicht | 1600 kg |
Gewichtsverteilung | 47 Prozent vorne – 53 Prozent hinten |
Kofferraumvolumen | 250 l |
Tankvolumen | 92 l |
Reifen | |
Vorne | 275/35 ZR 20 |
Hinten | 315/35 ZR 20 |
Bremsen | |
Vorne | 398 x 223 x 38 mm |
Hinten | 360 x 233 x 32 mm |
Kraftübertragung/Getriebe | 7-Gang-Getriebe mit Doppelkupplung |
Elektronische Steuerung | EPS, PCV 2.0,E-Diff3, F1-Trac, Hochleistungs-ABS/EBD mit Ferrari Pre-Fill, FrS SCM-E, SSC 5.0 |
Fahrleistung | |
0-100 km/h | weniger als 3,0 Sekunden |
0-200 km/h | 8,3 Sek. |
Höchstgeschwindigkeit | 340 km/h |
Kraftstoffverbrauch und Emissionen | In Homologation |
Fotos: Ferrari/Text: Rainer Roßbach