Ferrari 296 GTB

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120-Grad-V6 und Mittelmotor: das erinnert an die klassischen Rennsport- und Serien-Dinos aus den 1960er Jahren. 50 Jahre danach präsentiert Ferrari wieder einen Straßensportwagen in dieser Konfiguration. Auch das Design reaktiviert mit der vertikalen Heckscheibe und den Lüftungsöffnungen über den Hinterrädern im Stil des 250 LM historisches Erbe. Leistungsseitig ist heutzutage aber alles anders: Mit Biturbo und Hybridtechnik bringt es der aktuelle Ferrari 296 GTB auf insgesamt 830 PS. 

Auch die Modellbezeichnung des 296 GTB zitiert die Geschichte: Die ersten zwei Zahlen bezeichnen den Hubraum des V6-Motors mit 2992 Kubikzentimetern, die sechs steht für die Anzahl der Zylinder und das Kürzel GTB für Gran Turismo Berlinetta.

Der unter einer transparenten Haube liegende V6-Triebwerk ist eine Neuentwicklung, der von einem 122 kW (167 PS) starken Elektromotor, der zwischen Motor und Getriebe untergebracht wird, unterstützt wird. Das Elektroaggregat entnimmt Energie aus einer kleinen Batterie mit 7,45 Kilowattstunden, die im Fahrzeugboden untergebracht ist. Das maximale Drehmoment liegt bei 740 Nm und wird über ein Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe an die Hinterachse übertragen. Damit beschleunigt der 296 GTB in knapp unter drei Sekunden auf Tempo 100. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei über 330 km/h.

Am Lenkrad kann der Fahrer zwischen vier Dynamikstufen wählen. Im eDrive-Modus kann der 296 GTB mit maximal 135 km/h bis zu 25 Kilometer weit fahren. Im„Hybrid“-Modus arbeiten die beiden Antriebe optimiert zusammen, während in der „Performance“-Einstellung der Verbrennungsmotor möglichst viel Batterieenergie speichert, um beim Beschleunigen eine hohe Leistung abrufen zu können. Im Quali-Modus gibt die Verbrenner-Hybrideinheit das Maximum.

Der kurze Radstand macht den 296 GTB besonders agil. Auf agressive Spoileroptik haben die Ingenieure beim Mittelmotor-Sportwagen verzichtet. Für Anpressdruck sorgen stattdessen eine dezente Frontlippe in Verbindung mit dem ausfahrbaren Heckspoiler zwischen den kleinen Rückleuchten. Weitere Downforce liefern neben dem Diffusor und dem ausgefeilten Unterboden auch die im hinteren Stoßfänger integrierten aktiven Spoiler.

Für Performance-Junkies gibt es eine Assetto Fiorano-Ausstattung, die nochmals um 15 kg leichter ist und deren Aerodynamik weiter optimiert ist. Der Ferrari 296 GTB Assetto Fiorano verfügt über aus dem Rennsport abgeleitete Multimatic-Dämpfer, aerodynamische Anbauteile aus Carbon an der Front, leichtere Türverkleidungen und eine leichte Lexan-Heckscheibe. Als zusätzliche Ausstattung ist eine vom 250 Le Mans inspirierte Sonderlackierung erhältlich.

Fotos: Ferrari/Text: Rainer Roßbach