
Am Anfang des Projekts stand eine Spekulation des Senior vice president for Global Design Alfonso Albaisa: „Was wäre, hätte Infiniti in den Vierzigerjahren einen Rennwagen geschaffen?“ So ein Projekt in den Fokus zu nehmen, bedeutet nicht weniger als die Erschaffung einer virtuellen Historie. Bei einem Hersteller, der erst seit 1989 auf dem Markt ist, bleibt das ein Glasperlenspiel, das aber „in nachfeierabendlichen Anstrengungen“ von einem passionierten und engagierten Team gespielt wurde.

Erste Zeichnungen von Albaisa des „Was wäre gewesen, wenn“-Rennautos gaben den Anstoß zu einem Projekt, an dem viele begeisterte Designer und Techniker mitarbeiten wollten. Das Team entwickelte einen Rennwagen im Stil der 1940er-Jahre, bei dessen Entstehung traditionelle Handwerkstechniken zum Einsatz kamen: ein Monoposto-Rennwagen, handgedengelt, aus unlackiertem Blech in Silberpfeil-Look, frei stehenden Speichenrädern und spitzem Bootsheck.
Antriebsseitig regierte das Jetzt: der fahrbereite Prototype 9 erhielt einen Elektroantrieb. Die Maschine mit einer Leistung von 120 kW wird von einem Lithium-Ionen-Hochvolt-Akku mit 30 kWh Speicherkapazität versorgt. Damit könnte der 890 Kilogramm schwere Prototype 9 in 5,5 Sekunden von 0 auf Tempo 100 beschleunigen und eine Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h erreichen. Auf der Rennstrecke würde die Energie für etwa 20 Minuten reichen.



Fotos: Infinity/Text: Rainer Roßbach