
Giotto Bizzarrini hat in den 1960er Jahren bei wohl jedem wichtigen italienischen Renn- und Sportwagenhersteller seinen Fußabdruck hinterlassen. Bei Ferrari hat er genauso gearbeitet wie bei Iso Rivolta, A.T.S. oder Lamborghini. Aber er hat auch eigene Sportwagen gebaut wie etwa den Bizzarini 3500 GT „Strada“. Nachdem der großartige Ingenieur und erfolglose Unternehmer seine eigene Marke Ende der 60er Jahre aufgeben musste, kehrte er Anfang der 70er Jahre als Dozent an die Universität von Pisa zurück, wo er studiert hatte. Aber der Rennsport-Bazillus war immer noch wirksam und so entwickelte er 1971 mit dem Bizzarrini 128P einen letzten Boliden für die Teilnahme an der Targa Florio.
Der Prototyp feierte seine Publikumspremiere beim Turiner Salon des Jahres 1972. Angetrieben wurde der Wagen von einem Fiat-1,3-Liter-Vierzylinder, der vor der Hinterachse quer eingebaut war. Die Leistung lag bei etwa 130 PS, die über ein Colotti-Getriebe auf den Asphalt gebracht wurden. Die Räder waren einzel aufgehängt und die Höchstgeschwindigkeit lag bei etwa 230 Stundenkilometern.
Verbürgt ist die Teilnahme des Bizzarrini 128P mit der Fahrerpaarung Larini/Bizzarrini an der Targa Florio 1973, was allerdings nicht von einem Erfolg gekrönt war. Nachdem der Ingenieur dem Chassis später eine Bizzarini-Europa-Karosserie überstülpte, baute er den Wagen in den 1990ern wieder auf den ursprünglichen Zustand zurück.


Fotos/Text: Rainer Roßbach