Dodge Charger S/T 1968

Retro Classics Stuttgart 2025: „American Way of Drive“

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GMC K 1550 „Jimmy“, 1970

Wo Fahrkultur zelebriert wird wie auf der Stuttgarter Klassik-Messe, die von Donnerstag, den 27. Februar bis Sonntag, den 2. März 2025 stattfindet, darf der „American Way of Drive“ natürlich nicht fehlen, hat die Automobil-Kultur der USA doch jahrzehntelang die Fahrzeug-Entwicklung weltweit maßgeblich beeinflusst: Denken wir an Fords Fließbandfertigung ab 1914 mit dem „Model T“, wodurch die Motorisierung der Massen ermöglicht wurde, die schon in den 20er Jahren aufkommende Mehrmarken-Politik etwa bei General Motors (GM) und den hohen Stellenwert des Fahrzeug-Designs, was GM schon in den 30er Jahren dazu veranlasste, ein Zentrum für Formgestaltung zu gründen. 

Chevrolet Camaro, 1966

Da die US-Autoindustrie im Gegensatz zu ihren europäischen Pendants nicht unter Kriegsschäden litt, konnte sie vor allem zu Beginn der 40er Jahre ungestört weiterentwickeln, was ihr einen immensen Vorsprung gegenüber Europa verschaffte. Unbedingter Fortschrittsglaube und die dadurch beflügelte Luft- und Raumfahrtindustrie hatten ihren direkten Einfluss auf viele Fahrzeuge, sei es bei Design (Heckflossen oder Rückleuchten wie zündende Düsentriebwerke) und Namensgebung (wie Oldsmobile F-85 Jetfire, Ford Thunderbird oder Ford Galaxie) oder bei der Komfort-Technik, die schon 1952 bei Cadillac und Oldsmobile dafür sorgte, daß Fernlicht mittels des „Autronic Eye“ bei einem entgegenkommenden Fahrzeug automatisch abgeblendet wurde. Auch die Bedeutung des Motorsports für Image und Verkauf erkannten die US-Auto-Hersteller sehr früh, „Win on Sunday, sell on Monday!“ wurde zu einem geflügelten Slogan und fand seinen Niederschlag in potenten Modellen wie demPontiac GTO, der in 2025 seinen 60. Geburtstag feiert oder Dodge Charger und Ford Fairlane GT.

Apropos Ford: Von 1966 bis 1969 war es die Truppe um Henry Ford II, die viermal in Folge mit dem GT 40 das 24-Stunden-Rennen in Le Mans gewann, bevor Porsche mit dem 917 das Zepter übernehmen sollte. Diese zu ihrer Zeit geniale Mischung aus Innovation, Design und Leistung hatte natürlich großen Einfluss auf die Fahrzeugentwicklung in Europa, sei es die Heckflosse oder der US-typische V8 Motor, der nicht selten die Krönung deutscher Luxus-Modelle darstellte, in den USA der 50er und 60er Jahre aber automobile Normalität bedeutete.

Fotos: Rainer Roßbach/Text: Retro Classics, rr