
Der Salon, weltweit eine der wichtigsten Messen für klassische Automobile, stand diese Jahr im Zeichen des 70. Geburtstags der Citroën DS. Traditionell zeigt die Retro das ganze Spektrum an Interessen für Autoenthusisaten jeder Couleur. Das reicht vom simplen Ersatzteil über hochwertige und teure Automobile über Alltagsklassiker bis zu den hochwertigsten Sammlerfahrzeugen. Hier finden die potentiellen Käufer neben den klassischen Anbieter wie etwa Fisken, Simon Kidstone, Lukas Hüni oder Axel Schütte weitere rare Stücke beim französischen Auktionshaus Artcurial und beim englischen Versteigerer Bonhams, der dieses Jahr wieder im architektonisch großartigen Grand Palais an der Champs Élysées residierte.
Während der Citroën-Stand etwas enttäuschte, weil er im wesentlichen nur Serienmodelle der DS zeigte und die wundervollen Spezialanfertigungen etwa von Henri Chapron oder auch Tessier außen vor ließ, zeigte Renault einen Mix aus Alt und Aktuell mit dem 40 CV „des Records“ aus den 1920er Jahren und dem hochaktuellen Filante Record (wir berichteten) als Kontrapunkt. Die spannendsten Citroën standen dagegen in der Sonderausstellung: es waren die Kettenfahrzeug der legendären Afrika- und Asien-Expeditionen in den 1920er Jahren.
Überraschenderweise machten sich französische Klassiker wie Voisin, Delahaye oder Talbot rar, dafür gab es eine Fülle an klassischen Rennwagen, für die alleine sich schon die Anreise gelohnt hat. Besonders die Rennhistorie von Ferrari hatte ein großes Podium, Porsche ebenso, aber auch Rondeau, Jaguar, Zytek und sogar ein amerikanische LMP1-Prototyp von Riley & Scott.
Das aus deutscher Sicht vielleicht bemerkenswerteste Exponat war Mercedes-Benz’ C 111-2, der mit einen einem originalen Vierscheiben-Wankelmotor präsentiert wurde
Bleiben noch die Auktionshäuser. Besonders Bonhams hatte faszinierende Stücke im Angebot: etwa ein Ferrari Tipo 555 Supersqualo Formel 1, Eoin Autobleu 750 MM Coupé oder der besonders rare und aerodynamisch kompromisslose Matra 640 aus dem Jahr 1969, der nie zum Einsatz kam. Bemerkenswert auch der Audi 5000 CS Quattro Speed Record Prototype und das Angebot an italienischen Rennmaschinen aus den 1950er Jahren mit besonders raren Exponaten.

Artcurials Angebot blieb hinter den Erwartungen zurück, war aber dennoch interessant. Neben einem Transporter der Equipe Gordini von Laffly, war der Packard Supereight „Yacht“ von Henri Chapron sicher das ungewöhnlichste Exponat. Klassiker wie ein Fiat Mirafori „Rallye“ – allerdings ein Nachbau – oder ein Werks-Mercedes-Benz 280 E, der die legendäre London-Sidney-Rallye bestritten hat, standen für ein solides Geschäft.
Fotos/Text: Rainer Roßbach