Subaru B9SC Scrambler

Subaru B9SC „Scrambler“ (2004)

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Subaru B9SC Scrambler

Die Cabriolet-Studie mit Hybrid-Antrieb war Teil der Strategie zur Neuentwicklung eines zeitgemäßen Subaru-Markenbildes. Prägnanter und auch emotionaler sollte es werden, da war ein zweisitziger offener Sportwagen besonders geeignet, diese Eckwerte auszumessen. Und Tradition spielte auch eine Rolle: An die Subaru-Tradition als Flugzeugbauer erinnerte beispielsweise das flügelförmige Armaturenbrett oder die Frontlufteinlässe mit Tragflächenmotiv.

Entstanden war ein hübscher Roadster, der mit seiner prägnanten Kühlerpartie sowie den außergewöhnlich geschnittenen Scheinwerfern eine ausgesprochen gute Figur machte. Die Zweifarbenoptik, die weit hoch gezogene graue Basis und blau lackierte Flächen, sorgten für eine kräftige Statur. Die massiv gezeichneten, fünfspeichigen Alufelgen taten das ihre dazu. In der Seitenansicht präsentierte sich der B9SC ganz klar und reduziert, fast wie ein Boot. In das Heck waren einfache runde Heckleuchten vertieft eingelassen und sorgten für einen klassischen Abschluss. Allein die gelb getönte Frontscheibe war ein lauter Akzent.

Auch innen überzeugte die Beschränkung auf das Notwendige. Hinter dem asymetrischen Lenkrad, das auch als Reminiszenz an den Flugzeugbau gesehen werden konnte, befanden sich zwei klassische Rundinstrumente. Diese waren in Aluminium und gelbem Kunststoff ausgeführt. Die Mittelkonsole war ebenfalls aus Aluminium und hatte einen integrierten CD-Player, dessen runde Basis ebenfalls gelb eingefärbt war.

Subaru B9SC Scrambler

Der B9SC hatte eine variable Luftfederung, die eine Erhöhung der Bodenfreiheit von 150 auf 200 mm ermöglichte und zusätzlich eine automatische Niveauregulierung bot. Der Roadster verband den symmetrischen Allradantrieb von Subaru mit einem Hochleistungs-Antriebsaggregat der nächsten Generation. Das neue Hybrid-Hochleistungsaggregat SSHEV (Sequential Series Hybrid Electric Vehicle) zeichnete sich durch wirtschaftlichen Verbrauch und geringe Emissionswerte bei gleichzeitig sportlichen Fahrleistungen aus. Die Antriebseinheit umfasste Dynamoelektromotor, Getriebe, Elektroantriebsmotor und Verteilergetriebe, die mittig zum 2.0-Liter-Subaru-Boxermotor angeordnet waren. Die Verbrennungsmaschine war ein 4-Zylinder-Boxermotor, der eine Leistung von 101 kW (140 PS) / 5600 min-1sowie ein maximales Drehmoment von 186 Nm / 4400 min-1 mobilisierte.

Der Elektromotor, der mit einer Leistung von 50 kW aufwartete, wurde von einer Lamilion-Batterie gespeist. Diese damals neue Mangan-Lithiumionenbatterie wiest eine laminierte Struktur abwechselnder Schichten aus Isoliermaterial und Elektroden auf. Verglichen mit Nickel-Wasserstoff-Batterien, die damals in Fahrzeugen mit Hybridantrieb verwendet wurden, verfügte diese Batterie über mehr Leistung und eine hohe Lebensdauer. Das SSHEV war ein Antriebsaggregat, dass völlig anders als Hybridantriebe mit paralleler Anordnung ausgelegt war. Da der Benzinmotor den Elektromotor immer genau der Situation entsprechend unterstützte, wurden die Fahrleistungen fortlaufend auf die bestmöglichen Werte eingestellt. Das Herz des seriellen Hybridantriebs war der Elektromotor, der sich durch gute Beschleunigung im unteren und mittleren Drehzahlbereich sowie durch hohe Effizienz in der Energierückgewinnung während des Abbremsens auszeichnete. Zum Aufladen und zur Unterstützung bei hohen Fahrleistungen oder hoher Belastung war eine spezielle „Leistungsmischfunktion“ hinzugefügt worden – ein Merkmal des Hybridantriebs mit sequentiell serieller Auslegung.

Der Subaru B9SC war komplett mit einem Bluetooth-System für Fahrzeugdatenüberwachung ausgestattet. Mit dem Bluetooth-Kommunikationsverfahren überwachte das System den Zustand der bordeigenen Lamilion-Batterie und anderer Systeme. Der Fahrer oder Mechaniker konnten den Batteriezustand oder die bisherigen Fahrleistungen über die integrierte Bluetooth-Schnittstelle jederzeit kontrollieren. Der B9SC war mit umfassenden Informationssystemen ausgestattet, damit der Fahrer die Fahrt geniessen konnte. Es waren dies beispielsweise ein Millimeterwellen-Radar vorne, der den Abstand zu den vorderen Fahrzeugen ermittelt sowie CCD-Stereokameras vorne und hinten, die das Verkehrsgeschehen aufzeichneten.

Mit der Studie hatte Subaru einen überzeugenden Roadster auf die Beine gestellt, dem man einen anderen Lebensweg als den des reinen Ausstellungsfahrzeugs gewünscht hätte. Mit „Low-Tech“-Boxermotor und einem guten Preis hätte dieser Charakterkopf durchaus Karriere machen können.

Subaru B9SC Scrambler

Fotos: Subaru/Text: Rainer Roßbach

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