
Mit der Rückkehr zur traditionellen Markengrafik der 1920er Jahre greift Citroёn mit der Studie auch wieder auf eine Entwicklungsphilosophie zurück, die unter anderem auch den 2CV hat entstehen lassen. Dessen Minimalismus und Variabilität werden mit der neuen Konzeptstudie kongenial ins elektrische Zeitalter übersetzt. Der Oli soll ein vollwertiges Familienauto sein, dass sich mit einem Gewicht von rund einer Tonne vom Trend zu immer voluminöseren Autos absetzt. Die Batterie mit einer Leistung von 40 kWh verspricht eine Reichweite von 400 Kilometern, auch deshalb, weil die Höchstgeschwindigkeit auf leistungsschonende 110 Stundenkilometer begrenzt ist. Der Verbrauch soll bei zehn kWh liegen und der Energiespeicher kann innerhalb von 23 Minuten von 20 auf 80 Prozent gefüllt werden.
Die Karosserie besteht aus kostengünstigen und leichten Materialien. So sind etwa die beiden Vordertüren gleich geformt, Motorhaube, Dach und Ladefläche bestehen aus recycelter Wellpappe, die ihre Festigkeit durch wabenförmige Strukturen zwischen Glasfaser-Verstärkungen erhält. So soll sich das Gewicht gegenüber konventionell gefertigten Karosserieteilen um 50 Prozent verringern.

Auch die Sitze bestehen aus 80 Prozent weniger Teilen und der Boden ist aus recyceltem Material. Mittels wiederaufbereiteter und kostengünstiger Teile soll, so Citroёn, eine deutliche Verlängerung des Lebenszyklus möglich werden. Der Armaturenträger erstreckt sich über die gesamte Breite des Wagen und ist mit einer Smartphone-Dockingstation bestückt. Das Mobilgerät übernimmt die mediale Anbindung die Navigation.
Die leichten 20-Zoll-Räder bestehen aus einer Stahl-/Aluminium-Kombination und sind mit Reifen versehen, deren Lauffläche aus nachhaltigen oder recycelten Materialien wie Sonnenblumenöl, Reishülsenasche, Kiefernharz und Naturkautschuk bestehen. Deren Profil von elf Millimetern Tiefe kann zweimal erneuert werden, sodass eine Laufleistung von einer halben Million Kilometer möglich wird.
Angesichts der hohen Kosten von Elektromobilität bleibt zu wünschen, dass intelligenten Ansätze wie beim Oli den Weg in die Produktion finden.



Fotos: Citroёn, Continental Productions/Text: Rainer Roßbach