Marcos Mantis XP (1968)

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1968 erhielten die Gebrüder Adams den Auftrag, für die Schwesterfirma Marcos Racing in Bradford-on-Avon einen reinen Mittelmotor-Sportwagen zu bauen, der in der Gruppe 6 der 3-Liter-GT-Rennen und bei den 24 Stunden von Le Mans antreten sollte. Der von Dennis Adams gestaltete Mittelmotor-Sportwagen mit Holzchassis wurde 1968 gebaut und in der Folgezeit nur einmal im Rennen gefahren.

Das Design war typisch für Adams, mit auffällig kantigen Linien, welches die bewährte Marcos-Technik aus Holzmonocoque, Glasfaser und reichlich Plexiglas nutzte. Die Konstruktion wies seitlich montierte Kraftstofftanks und Kühler, tiefe Schweller und vorne abgelenkte Fügeltüren sowie eine riesige Plexiglas-Motorabdeckung auf. Der Wagen wurde zunächst von einem 3-Liter-Repco-Brabham-Formel-1-Motor angetrieben und war mit einer modernen Einzelradaufhängung ausgestattet. 

Nach Testfahrten in Castle Combe und Silverstone wurde der Wagen für das 1000-Kilometer-Rennen in Spa-Francorchamps am 26. Mai 1968 mit den Fahrern Eddie Nelson und Robin Windows angemeldet, wobei letzterer sich vor dem Start zurückzog, so dass Markengründer Jem Marsh fahren konnte.

Die Wetterbedingungen in Spa waren schlecht und der Wagen konnte nur 17 der 71 Runden absolvieren, als er wegen elektrischer Probleme im Wasser ausscheiden musste. Die Konditionen waren sehr schlecht, Wasser drang in das Cockpit ein und überschwemmte das Auto. Es kam zurück in die Box und es wurden Löcher in den Boden gebohrt, damit das Wasser abfließen konnte. Doch es folgte ein Kühlerschaden, der wenige Runden später den Ausfall zur Folge hatte. Dies der erste und letzte Einsatz des Wagens. 

Der Mattis XP war in diesem Jahr für Le Mans gemeldet, aber die FlA beschloss, das 24-Stunden-Rennen wegen der Studentenunruhen in Paris auf Ende September zu verschieben. Der Wagen wurde nach Großbritannien zurückgebracht und Jem Marsh nutzte ihn auf der Straße. Es gab Probleme mit dem Finanzamt, was dazu führte, dass der Wagen in die Vereinigten Staaten verkauft wurde. Das Auto wurde von der Familie Morris gekauft und in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Es befindet sich bis heute in Kalifornien.

Fotos/Text: Rainer Roßbach