Cooper-Maserati T81 (1966)

Cooper-Maserati T81 (1966)

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Cooper-Maserari T61, Maserati V12

Der britische Rennstall, der Ende der 1950er-Jahre die Mittelmotor-Revolution in der Formel 1 ausgelöst hatte, entwickelte für das neue Dreiliter-Reglement, das ab 1966 gelten sollte, den T81. Dieser wurde von einem relativ schweren Maserati-36-Ventiler-V12 angetrieben, was sich im Lauf der Saison als deutliches Handicap erweisen sollte. Der Cooper-Maserati V 12 entstand nach dem Zusammenschluß John Coopers mit Chipstead-Motors, dem Maserati-General­importeur für Großbritannien. 

Der Maserati V 12-Motor war keine Neukonstruktion., sondern ein stark überarbeitetes Triebwerk auf der 2,5 Liter-Basis des Motors, der 1956 für die damals gültigen 2,5 Liter­-Formel konstruiert und 1957 nur noch ganz kurz eingesetzt wurde. Der 60°-V-Motor hat je zwei oben­liegende Nockenwellen für jede Zylinderreihe und je zwei Ventile pro Zylinder – anfangs durch Haarnadelventilfedern betätigt, die jedoch später ständiger Brüche wegen gegen Schraubenfedern ausge­tauscht wurden. Die Ansaugkanäle führen beim Maserati-Motor zwi­schen den Nockenwellengehäusen der Zylinderköpfe hindurch. Die Werksmotoren von Cooper wurden im Laufe der Saison mehrfach über­arbeitet und erwiesen sich später nicht nur als sehr leistungsstark, son­dern ihre Fahrer kamen auch einigermaßen zuverlässig ins Ziel. Im zeigten sich die Training hingegen kapriziös – Ventilschäden oder Kurbelwellenbrüche waren nicht selten. 

Die technischen Daten lesen sich so: 2987,96 ccm Hubraum bei einem Hub von 64 mm und einer Bohrung von 70,4 mm Das Vedichtungsverhältnis beträgt 10:1 und resultiert in einer Leistung von 350 bis 360 PS bei einer Nenndrehzahl von 9500 U/min. Die Ventilsteuerung erfolgt über je zwei stirnradgetriebene, obenliegende Nockenwellen pro Zylinderreihe. Das 60°-V-Zwölfzylinder-Aggregat ist wassergekühlt und verfügt über eine Lucas-Benzineinspritzung. Die Kraftübertragung erfolgt durch ein ZF-Fünfgang mit Sperrdifferential.

Das Fahrgestell setzt sich aus zwei Kastenträgern in Längsrich­tung zusammen, die Gummi-Treibstofftanks synthetischem Gummi mit insgesamt 200 Litern Fassungsvermögen aufnehmen. Das Fahrercompartment besteht aus Querspanten und Boden­blech in einem selbsttragendem Verbund aus genietetem Leichtmetall, die Motoraufnahme besteht aus Stahlblech. Der obere Teil der Karosserie ist aus glasfaserverstärktem Polyester. 

Die Räder sind einzeln aufgehängt, vorn in je einem oberen Querlenker aus Stahlblech und einem unteren Drei­ecksquerlenker mit je einem oberen Querlenker und unteren Dreiecks­querlenker, die an zwei Längslenkern auf jeder Seite geführt. Die vorderen Federungs- und Dämpfungselemente sind ins Wageninnere verlegt, während die Bremsscheiben zwecks besserer Kühlung weiter außen liegen – sie sitzen auf der Innenseite der Achsschenkel. 

Der Cooper-Maserati hat eine Zahn­stangenlenkung und Scheibenbremsen von Girling. Der Radstand beträgt 2490 mm, die Spurbreite vorn 1495 mm und hinten 1455 mm, das Leergewicht des Wagens liegt bei etwa 610 kg.

Das Konzept versprach durchaus Erfolg. Cooper belegte 1966 und 1967 den dritten Platz in der Konstrukteursmeisterschaft und in beiden Jahren gab es einen Sieg. John Surtees triumphierte 1966 im Großen Preis von Mexiko und Pedro Rodriguez konnte im folgenden Jahr den Großen Preis von Südafrika für sich entscheiden. Es sollte die letzte Blüte des erfolgreichen Rennstalls sein.

Bis 1968 wurde der Wagen noch von Privat-Teams eingesetzt, so etwa von Jo Siffert oder von Joakim Bonnier, dessen Wagen in den Farben des Anglo-Suisse Racing Team hier abgebildet ist.

Fotos/Text: Rainer Roßbach