
Es war Anfang des Jahrtausends nur eine Frage der Zeit, bis sich einer von Italiens Topdesignern daran machen würde, einen Hochleistungs-Hybridantrieb von Toyota als Supersportwagen zu verpacken. Mit dem Antrieb aus dem Lexus RX 400 konnte ItalDesign auf ein passendes Aggregat zugreifen: Ein V6-Benzinmotor mit 3,3 Litern Hubraum war mit zwei Elektromotoren gekoppelt, die jeweils eine Achse antreiben; ein echter Allradantrieb also. Zudem gewannen die Entwickler mit der Verwendung des Mischantriebs Platz, der im Innenraumdesign und in der Fahrzeuggestaltung neue Ideen erlaubt.
Durch eine Steuerelektronik, die die Leistung direkt an die Räder lieferte, konnte auf Kupplung und Schalteinheit komplett verzichtet werden. Da die Batterien mit 70 kg reichlich Gewicht brachten, entwickelten die Italiener ein besonders leichtes Karbonfaserchassis, um das Gesamtgewicht günstig zu halten. Eine ausgeglichene Verteilung der Achslasten, eine Leistungsabgabe von 300 kW/408 PS, eine auf 250 km/h begrenzte Höchstgeschwindigkeit und eine Beschleunigung von 0 auf 100 km in 4 Sekunden ergaben beim Toyota Alesandro Volta ein agiles und leistungsbetontes Fahrzeug.

Besonders stolz war man bei ItalDesign auf den Verbrauch: Der Tank mit 52 Litern Fassungsvermögen erlaubte bei mittlerer Geschwindigkeit eine Reichweite von 700 km. Das war auch ein Resultat der optimierten Aerodynamik: Der Verzicht auf Antriebswellen und Auspuffrohre machte einen flachen Unterboden möglich – und ein dreisitziges Layout für die Kabine.
Durch die gute Gewichtsverteilung und den flachen Unterboden war es möglich, den Innenraum völlig flexibel zu halten. Die drei Sitze waren nebeneinander angeordnet. Pedale und Lenksäule glitten auf Schienen und konnten, dank by-wire-Technologie, verschoben und von allen drei Plätzen aus bedient werden. Der Armaturenblock wurde auf das Wesentliche reduziert: Tachometer, Drehzahlmesser und Tankanzeige mussten genügen. Stereoanlage und Navigationssystem stammten aus dem Regal von Toyota. Das Gestühl verfügte über eine ausgefeilte Ergonomie, die dem Fahrer eine exakt einstellbare Sitzposition erlaubte – zudem konnten Sitze entfernt und die verbliebenen neu positioniert werden.

Eingekleidet war die Technik in das Outfit eines klassischen Supersportlers: niedriges Dach, schmale Schnauze, kleiner hinterer Überhang und eine hintere harte Abrisskante zitierten das geläufige Mittelmotor-Layout. Das „Kamm“-Heck zwang die abfließende Luft auf den richtigen Weg. Der vordere Lufteinlass war groß dimensioniert und die schmalen Schlitze der Scheinwerfer entwickelten ihre Form aus dem Profil des Kotflügels. Vorderer und hinterer Radlauf wurden durch eine geschwungene Linie verbunden, die durch zwei schmale, schlitzförmige Lufteinlässe vor dem hinteren Radhaus akzentuiert wurde. Durch zwei betonte Sicken und die Auspuffrohre erfuhr die Fahrzeugbasis eine besondere Betonung. Eine grosse Glasfläche zog sich von der Motorhaube bis ins Heck, unterbrochen nur durch eine Überrollbügel-ähnliche Form quer über die Karosserie sowie durch die schmalen Einfassungen für die Türen.
„Mit dem Volta“, so sagte Fabrizio Giugiaro damals, „haben wird hohe Leistung mit einer niedrigen Schadstoffemission sowie minimaler Geräuschentwicklung in Einklang gebracht“ – eine schöne Hommage an den italienischen Physiker Alessandro Volta, den Erfinder der Batterie.

Fotos: Italdesign/Text: Rainer Roßbach