Ferrari 296 GTS Spider

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Wie schon der 296 GTB ist auch der Spider mit einem 120°-V6-Motor mit 663 PS sowie mit einem Elektromotor, der zusätzliche 122 kW (167 PS) beisteuert ausgerüstet. Damit beträgt die Gesamtleistung von 830 PS. Der Name des Spider setzt sich aus dem Hubraum (2.992 Liter), der Anzahl der Zylinder und dem Kürzel GTS (Gran Turismo Spider) zusammen.

Die Hybridtechnik erlaubt 25 km im rein elektrischen Betrieb und sorgt auch für ein unmittelbares und gleichmäßiges Ansprechverhalten bei allen Motordrehzahlen. Beim V6-Turbomotor mit einem Winkel von 120° sind die Turbolader zwischen den Zylinderbänken installiert. Diese Architektur bringt Vorteile in Bezug auf die Absenkung des Schwerpunkts und der Verringerung der Motormasse und trägt so zu den hohen Leistungswerten bei. Im Ergebnis ist das ein imposanter Wert von 221 PS je Liter. 

Der Antriebsstrang überträgt die Kraft mittels eines Acht-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DCT) und E-Diff an die Hinterräder sowie an die Motor Generator Unit (MGU-K) zwischen Verbrenner und Getriebe. Zwischen dem Sechszylinder und dem Elektromotor befindet sich eine Kupplung, um beide im rein elektrischen eDrive-Modus zu entkoppeln. Schließlich gibt es noch eine Hochvoltbatterie sowie einen Wechselrichter für den Elektromotor. 

Die MGU-K ist ein Axialflussmotor mit zwei Rotoren und einem Stator. Ihre kompakte Größe und ihre Struktur ermöglichten es, die Länge des Antriebsstrangs zu reduzieren und somit auch den Radstand des 296 GTS zu verkürzen. Der Elektromotor lädt die Hochspannungsbatterie auf, schaltet den Verbrennungsmotor ein und versorgt ihn mit zusätzlichem Drehmoment und Leistung. 

Auch aerodynamisch setzt der Spider Akzente: Beim GTS werden aktive Bauteile für die Erzeugung von zusätzlichem Anpressdruck eingesetzt. Dank des in den hinteren Stoßfänger integrierten aktiven Spoiler kann der 296 GTS bei Bedarf einen hohen Druck am Heck erzeugen – das sind beim Assetto Fiorano-Paket-Performance-Paket maximal 360 kg bei 250 Stundenkilometer.

Die Temperierung des Antriebs erfolgt über zwei Kühler, die an der Vorderseite des Autos vor den Vorderrädern installiert sind, wo sich auch zwei Kondensatoren für gute Betriebstemperaturen der Hochspannungsbatterie befinden. Die heiße Luft wird entlang des Unterbodens abgeführt. Somit bleibt der mittlere Teil der Front frei zur Erzeugung von zusätzlichem Anpressdruck. 

Durch eine Absenkung im mittleren Bereich des Unterbodens wird der Abstand zwischen Fahrzeug und Straße verringert und der vordere Abtrieb erhöht. Der aktive Heckspoiler erzeugt weiteren Anpressdruck und optimiert das Handling und die Bremsleistung des Autos bei hohen Geschwindigkeiten.

Das Hardtop des GTS ist versenkbar und bei geschlossenem Verdeck ähnelt die Silhouette dem 296 GTB. Es lässt sich bis zu einer Geschwindigkeit von bis zu 45 Stundenkilometer in 14 Sekunden ein- und ausfahren. Das Klappdach teilt sich in zwei Teile, die sich bündig über die Vorderseite des Motors falten, wodurch die Wärmeableitung des Motorraums immer auf dem gleichen Niveau bleiben. Auch wurde im hinteren Teil der Motorabdeckung ein Fenster integriert, durch das der V6 zu sehen ist. Bei versenktem Verdeck sind Kabine und Heck durch eine höhenverstellbare Glasheckscheibe getrennt.

Für Kunden, die es sportlicher wollen, gibt es das Assetto Fiorano-Paket. Das bietet aus dem GT-Rennsport abgeleitete, einstellbare Multimatic-Stoßdämpfer, Anbauteile aus Karbonfaser am vorderen Stoßfänger, die zusätzliche zehn Kilogramm Anpressdruck liefern, sowie viele weitere leichte Materialien wie Karbonfaser sowohl im Innen- als auch im Außenbereich.

Einige Komponenten des Assetto Fiorano mussten neu konzipiert werden– so die Türverkleidung, die acht Kilogramm Gewicht einspart. Exklusiv ist auch eine vom 250 Le Mans inspirierte Sonderlackierung. 

Fotos: Ferrari/Text: Rainer Roßbach