
Im März 1969 wurde der Serenissima Ghia, erstes Straßenfahrzeug der „Scuderia Serenissima“ des venezianischen Conte Giovanni Volpi di Misurata, auf dem Genfer Automobilsalon vorgestellt. Der Wagen stammt vom Zeichenbrett John Tjaardas, der bei Ghia die Aufgaben von Giorgetto Giugiaro übernommen hatte. Es war eines seiner ersten Projekte beim italienischen Designbüro.
In einer Pressemitteilung von Ghia hieß es: „Ein perfektes Gleichgewicht von Ästhetik, Aerodynamik und Technik war das Ziel der Ghia-Designer bei der Entwicklung dieser neuen Karosserie. Der Wagen war ursprünglich mit einem 3,5-Liter-V8-Motor von Massimino ausgestattet, der jedoch 1969 durch einen Alf-Francis-M-167-Motor ersetzt wurde. Der hat zwei oben liegende Nockenwellen und drei Ventile pro Zylinder (zwei Einlass- und ein Auslassventil), eine Marelli-Einzelzündung und Trockensumpfschmierung.
Er hat den gleichen Hubraum wie der Massimino-Motor, vier Weber 40 DCN14-Vergaser und leistet 320 PS bei 7.500 U/min. Das Fünfgang-Getriebe mit Sperrdifferential stammt von Serenissima.
Das Coupé mit versenkbaren Scheinwerfern verfügt über einen vorderen Kofferraum, im Innenraum befinden sich zwei Schalensitze und das Armaturenbrett ist sportwagentypisch mit einer Vielzahl von Anzeigen und Instrumenten ausgestattet. Der Schalthebel sitzt in einer offenen Kulisse und verfügt über einen ersten Gang mit Klauenschaltung sowie eine Sperre für den Rückwärtsgang. Elektrische Fensterheber, ein Lenkrad mit Holzeinfassung und eine Klimaanlage spiegeln die Mischung aus Sport und Luxus, die typisch ist für den italienischen Luxus der frühen 1970er Jahre.
Im Serenissima Ghia GT spiegelt sich das Design des späteren De Tomaso Mangusta, den John Tjaarda zeichnete und das seinen Höhepunkt in der zeitlosen Form des De Tomaso Pantera finden sollte.

Fotos/Text: Rainer Roßbach