Amphicar (1962)

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Konstrukteur Hans Trippel baut 1932 sein erstes Amphibienfahrzeug. Der „Land-Wasser-Zepp“ ist recht seetüchtig, und Trippel hat damit sein Lebensthema gefunden. Aufträge für die Wehrmacht folgen, aber nach dem Krieg geht es nicht recht weiter. Erst ein Treffen mit dem Industriellen Herbert Quandt bringt die Initialzündung für das „Amphicar“-Projekt, das auf den US-amerikanischen Markt zielt.

Die Gestaltung des kleinen Cabrios ist eigenwillig: große Finnen zieren das Heck, Positionsleuchten und Hupe sind auf die Motorhaube montiert. Der Einstieg erfolgt durch vorn angeschlagene Türen, die im Schwimmbetrieb teilweise unter Wasser liegen und die große Bodenfreiheit erleichtert das Slippen im Gelände. Der 1200-Kubikzentimeter-Vierzylinder stammt vom Triumph Herald, ist im Heck eingebaut und leistet magere 38 PS. Über ein Spezialgetriebe lassen sich die zwei unter dem Heck angebrachten Propeller zuschalten, aber auch im Wasser wird mit den Vorderrädern gelenkt.

Die Fahrleistungen sind bescheiden: Während das Amphicar auf der Straße 120 Sachen läuft, begnügt es sich im Wasser mit acht Knoten. Trotz reger Medienresonanz und spektakulären Unternehmungen wie der Durchquerung des Ärmelkanals im Jahr 1962 bleibt der kommerzielle Erfolg aus. Wegen des exorbitanten Preises von 12.000 Mark werden von 1961 bis 1964 nur 3878 Fahrzeuge gebaut.

Fotos: Rainer Roßbach/Text: Rainer Roßbach