BMW i7 

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Vorbei sind die Zeiten, als die Bayern mit klar gezeichneten und gefälligen Autos ihren Ruf als Hersteller sportlicher und agiler Wagen begründeten. Heutzutage dominiert bei BMW ein Stil, der an die Gründerjahre des deutschen Kaiserreichs gemahnt. Überladen und protzig hat die BMW-Designabteilung unter Leitung von Adrian van Hooydonk die neue 7er-Limousine gezeichnet. Ja, die Chinesen wollen das, aber am Ende kommt die gesamte DNA des Unternehmens unter die Räder. 

Die Vorstellung der „Neuen Klasse“ im Jahr 1961 begründete ein Image, das die Münchner zur Marke der sportlichen deutschen Limousinen machte und dies auch auf der Rennstrecke bewies. Heute ist die Ära des unverdient gescholtenen Chris Bangle von 1992 bis 2009 die letzte, die Autos mit der alten DNA von BMW hervorgebracht hat, wie etwa die Fünferlimousine E60 oder der Charakterkopf BMW Z4 der Baureihe E89.

Und jetzt das. Was seit dem 4er zu befürchten war bestätigt sich beim Siebener. Der ist 5,40 Meter lang, in den Abmessungen dekadent und bleibt formal beliebig. Ausser der monströsen Niere im Bug ist das Design internationale Dutzendware, das im Vergleich etwa zum innovativen Design von Hyundai schwach wirkt.

Das Auto gibt es nur in einer Langversion und wird zunächst ökologisch korrekt in Europa rein elektrisch angeboten, danach folgen Diesel und Plug-in-Hybride. Aber Ressourcenschonung und ein möglichst kleiner ökologischer Fußabdruck sind bei bis zu 660 PS Leistung, 1000 Nm Drehmoment und einem Gewicht von bis zu 2,5 Tonnen ein Witz.

Fotos: BMW/Text: Rainer Roßbach