
Augenzwinkernd ironische Konzepte zu bauen ist eine Königsdizipin der Franzosen. So gab es etwa 2013 den Twizy mit dem KERS-Hybridsystem des damaligen Formel-1-Boliden oder 2029 den elektrischen R4 „Plein Air“. 2021 ist die Ikone wieder mal in den Fokus der Kreativen gerückt. Die Farb- und Ausstattungsspezialisten von Renault und der französische Designer Mathieu Lehanneur verwandelten den Innenraum des Kompakten in ein Zimmer mit Blick in den Himmel.
Ohne Außenmaße und Form des Originals von 1961 zu ändern, präsentier sich dieser sich in einem völlig neuen Look.Heckpartie und Heckklappe wurden durch Fenster aus Polycarbonat ersetzt und öffnen den Innenraum für ein Maximum an Licht. Die Solarpaneele auf dem Dach sind ebenfalls lichtdurchlässig und ergänzen die Stromversorgung des vollelektrischen Fahrzeugs. Die Front weist die gleichen Lichter, Linien und Silhouette des Originals auf. Der Kühlergrill besteht aus poliertem Aluminium und verleiht dem Auto ein fließendes, dynamisches Aussehen.

Im Inneren erzeugen die Polsterstoffe ein warmes und behagliches Gefühl. Gelber Samt zieht sich über die Sitze und die Armaturentafel, während die Rückenlehnen mit einem dicken Chenille-Stoff bezogen sind. Highlight ist der komplett umgestaltete und mit einem Bodenbelag aus Naturfasern versehene Kofferraum. Weil Suite N°4 auf Rücksitze verzichtet, sieht der Innenraum wie ein kleinen, wohnliches Zimmer aus. Dazu gibt es eine herausziehbare Holzschublade am Heck, die wie ein kleiner Tisch verwendet werden kann.
Ungeachtet dessen, dass die Studie jenseits jeder automobilen Realität ist, hat Mathieu Lehanneur die Gestaltung offensichtlich Spaß gemacht. „Ich wollte die Welten des Autos und der Architektur miteinander verschmelzen, um ein Hotelzimmer unter freiem Himmel zu schaffen“, sagt er und das ist offensichtlich gelungen.


Fotos: Renault/Text: Rainer Roßbach