
Beim neuen M2 zeigen die Münchner nochmal was sie können, wenn es um sportlich-kompakte Limousinen geht. Seit den Zeiten des 2,3-Liter-E21 lautet das Versprechen „Fahrspaß“ und der ist das Ergebnis einer Verbindung von Reihensechszylinder, kurzen Abmessungen, wenig Gewicht, reichlich Leistung, Heckantrieb sowie Handschaltung. Auch optisch unterscheidet sich der M2 vom aktuellen Stil des Hauses: die Doppelniere ist recht klein und stützt sich auf große, rechteckige Lufteinlässe.
Aktuell wird der Neue vom S58-Hochleistungsmotor angetrieben, der 460 PS bei 6250 Umdrehungen leistet. Das maximale Drehmoment liegt bei 550 Newtonmetern, und die Kraftübertragung erfolgt auf die Hinterräder mittels eines Sechsgang-Getriebes. Alternativ ist auch eine achtstufige ZF-Automatik im Angebot. Damit ist der M2 der letzte heckgetriebene 2er, den es noch mit manueller Schaltung gib.

Die Fahrleistungen des 2er aus den M-Werkstätten sind hervorragend: in 4,3 Sekunden geht es von 0 auf 100 km/h und der Achtgang-Automat kann es sogar noch 0,2 Sekunden schneller. Beim Basismodell wird die Höchstgeschwindigkeit bei 250 km/h abgeriegelt, aber – gegen ein entsprechendes Honorar – lässt sich die Spitzeauf 285 km/h anheben.
Gegen den Trend zum Wachstum kann auch der M2 nicht an. Der Neue ist nun 458 Zentimeter lang, 189 Zentimeter breit und 140 Zentimeter hoch. Auch das Gewicht entspricht nicht mehr den Werten aus den frühen 1980ern. Waren es damals knapp über 1100 Kilogramm, so sind es heute 1,7 Tonnen, die allerdings durch die reichlich verdreifachte Motorleistung kompensiert werden. Auch das Fahrwerk ist sportlich. Die Achsen entsprechen weitgehend dem M3, dazu gibt es eine hintere Differentialsperre mit bis zu 100 Prozent Sperrwirkung. Zur Serienausstattung gehören zudem aktive Dämpfer. Im Passagierraum gibt es Sportsitze, serienmäßig mit Alcantara bezogen sind. Vor dem Fahrer liegt der leicht gebogene Bildschirm, der die traditionellen Rundinstrumente ersetzt.
Soviel Technik hat ihren Preis. Ab 72.800 Euro kostet das Vergnügen, die vielleicht letzte sportliche Kompaktlimousine mit Sechszylinder-Verbrennungsmotor zu fahren.

Fotos: BMW M/Text: Rainer Roßbach