Lamborghini LB744: Die Technik

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Die italienische Audi-Tochter hat die ersten Details zum brandneuen V12-Hybrid-Supersportwagen mit dem Projekttitel LB744 enthüllt. Das HPEV (High Performance Electrified Vehicle) debütiert in diesem Jahr, passend zum 60-jährigen Firmenjubiläum. Die vollständige Neuentwicklung beschleunigt ein über 1000 PS starker Antriebsstrang, der die Kraft eines brandneuen Zwölfzylinder-Verbrenners mit drei Elektromotoren und einem Doppelkupplungsgetriebe kombiniert. Das Getriebe wird in dem neuen Zwölfzylinder-Lamborghini erstmals verbaut. Der V12-Saugmittelmotor mit 6,5 Litern Hubraum wird von drei Elektromotoren ergänzt, von denen einer in das neue Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe integriert ist. Das Getriebe wird quer hinter dem V12-Verbrennungsmotor eingebaut. 

Der neue Motor L545 mit 6,5 Litern Hubraum ist das leichteste und stärkste Zwölfzylinder-Aggregat, in der Geschichte von Lamborghini. Er wiegt lediglich 218 Kilogramm  das sind 17 Kilogramm weniger als beim Aventador-Aggregat. Im LB744 ist der Motor verglichen mit der Anordnung im Aventador um 180 Grad gedreht. Der V12 produziert 825 PS bei 9250 U/min. Zu verdanken ist das der geänderten Ventilsteuerung, die eine maximale Drehzahl von 9500 U/min unterstützt. Die spezifische Leistung beträgt 128 PS pro Liter, die höchste in der Geschichte des Lamborghini-Zwölfzylinders. Indes beträgt das maximale Drehmoment 725 Newtonmeter bei 6750 U/min. Der V12 gibt 725 Newtonmeter und die drei Elektromotoren geben je 350 Newtonmeter ab. Die kombinierte Leistung des gesamten Antriebsstrangs beträgt 1015 PS.

Bei den beiden Elektromotoren an der Vorderachse handelt es sich um ölgekühlte Axialflussaggregate mit einem sehr guten Leistungsgewicht: 18,5 Kilogramm pro 110 kW starkem Motor. Sie treiben nicht nur die Vorderräder an, sondern verfügen auch über eine Torque-Vectoring-Funktion und rekuperieren die Energie, die beim Bremsvorgang entsteht. Im elektrischen Betrieb fährt der LB744 mit Vorderradantrieb. Der Elektroantrieb der Hinterachse kann auf Abruf zugeschaltet werden, wann immer er benötigt wird.

Der Lithium-Ionen-Akku, der die Elektromotoren antreibt, befindet sich im Getriebetunnel verbaut, serursprünglich seit den Zeiten des  Countach für die Kardanwelle genutzt wurde. Die Elektromotoren verbessern die Leistungsabgabe bei niedrigen Drehzahlen und können den neuen LB744 zudem in ein vollelektrisches Auto verwandeln. Auf diese Weise werden die CO2-Emissionen um insgesamt 30 Prozent reduziert.

Fotos: Lamborghini/Text: Rainer Roßbach