Festival of Speed 2024

Festival of Speed 2024

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BMW E30, Ferrari 186L und Alfa Romeo P3 Tipo B

Beim diesjährigen Festival standen wieder alte Sport- und Formelwagen sowie moderne Rennfahrzeuge im Fokus, die ihre Performance auf der traditionellen Bergrennstrecke zeigten. Formel 1-Stars, Sportwagen- und Tourenwagen-Profis, Amateure und Testfahrer der Autohersteller traten auf der knapp zwei Kilometer langen Bergstrecke an. Die Fahrbahn ist schmal und begrenzt. Vorbei an Tribünen, wo begeisterte Zuschauer anfeuern, jubeln und feiern, wenn bei teils infernalischem Sound „schwarzes Gold” verbrannt wird.

Besonders attraktiv war – zumindest aus deutscher Sicht – das Lineup, das dem Odenwälder Rennsportunternehmer Reinhold Joest gewidmet war. Seit 1964 als Fahrer, insbesonders aber ab 1984 als Teamchef, konnte er, neben diversen Weltmeisterschaften und Erfolgen in der amerikanischen IMSA-GTP-Serie, mit Porsche und Audi 16 mal das legendäre 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewinnen.

Das „Shootout“ – eine eigens entwickelte Kategorie – diente dem Versuch, den Rekord von 39,08 Sekunden von Max Chilton aus dem Jahr 2022 mit dem elektrischen McMurtry Spéirling zu brechen. Der Einsitzer, saugt sich durch ein Gebläse auf der Fahrbahn fest, ähnlich wie der Chaparral 2J und der Brabham BT46B, der im Rahmen eines Niki Lauda-Line-ups mit Tourenwagen sowie diversen Formel 1 Rennwagen des Österreichers präsentiert wurde.

Ferrari 312T2, 1977

Weiterhin waren berühmte Formel-1-Rennwagen aus vergangenen Jahren zu bewundern. Zu sehen gab es unter anderem den B.R.M. Typ 15 V16, den Maserati 250F aus dem Jahr 1954 und den Lancia-Ferrari D50, mit dem Wolfgang Graf Berghe von Trips im Training zum Großen Preis von Italien 1956 verunglückte und mit dem Juan Manuel Fangio im gleichen Jahr die Automobil-Weltmeisterschaft gewonnen. Mercedes-Benz feierte 130 Jahre Motorsport natürlich auch mit dem zeitgenössischen W196 sowohl in der Monoposto-Version als auch mit der Stromlinienkarosserie.

Das darauffolgende Jahrzehnt wurde vom 1964er-F1-Weltmeisterwagen von John Surtees im blau-weißen N.A.R.T.-Design sowie Hondas  RA 272 aus dem Jahr 1965, der beim Grand Prix in Mexiko den ersten Triumph für die japanische Marke errang.

Auch der legendäre Lotus 49, der 1968 mit Graham Hill den Titel holte, war mit von der Partie und hat ebenfalls Motorsportgeschichte geschrieben. Aber die Palette der Boliden späterer Epochen hatten das noch getoppt. Dazu gehörten zum Beispiel der Turbinen-Lotus 56, die Shadow-Cosworth-Modelle DN DN3, DN5, DN8, DN9, DN11, der Ligier-Cosworth JS11, der Lotus-Cosworth 77, der March-Cosworth 721X, der Renault RS 10, der Ferrari 640, der B.R.M. P180, der Ferrari 312T und so weiter. Ferrari 312T2, BRM P160E, McLaren-Cosworth MP4/18, McLaren-TAG MP4/2B, Jaguar-Cosworth R2, McLaren-Cosworth M23, Williams-Cosworth FW08, McLaren-Honda MP4/6, Williams-BMW FW 26, Ferrari F2007, Lotus-Renault E20 und Ferrari SF70H.

Apropos Shadow: die amerikanische Marke feierte den 50. Jahrestag der Can-Am-Meisterschaft und war mit nahezu allen Can-Am-, Formel 5000- und Formel 1 Boliden am Start, die der Rennstall den mysteriösen Don Nichols jemals eingesetzt hat. Dieses Line-up wurde nur noch durch die nahezu komplette Palette der von Reinhold Joest in der Markenweltmeisterschaft eingesetzten Boliden von Porsche und Audi getoppt. 

Und Red Bull hatte auch was zu feiern. Vor 20 Jahren trat der Rennstall zum ersten Mal in der Formel 1 an und hatte aus diesem Anlass nicht weniger als 18 aktuellen und älteren F1-Rennern vor Ort, sondern hat auch den Vorhang von seinem spektakulären Hypercar RB17 gezogen. Die letzte Kreation des genialen Konstrukteurs Adrian Newey für den erfolgreichen Brauseproduzenten kommt auf 1200 PS (882 kW).

Jaguar XJR 12 (1990), Jaguar XJR-9 (1988), McLaren F1 GTR(199=) und Matra 670B (1973)

Und nicht zuletzt standen das 100jährige Jubiläum von MG im Mittelpunkt sowie die Würdigung großer Fahrer: Michael Dunlop als Rekord-Sieger bei der Isle of Man mit 29 Erfolgen und „King“ Richard Petty, der US-amerikanischen Rennfahrer-Legende.

Hyundai I20N Rally2

Rund 140.000 Besucher pro Tag kamen ins Grüne, um sich die vielen Highlights anzuschauen: Ausstellungen, ein Concours d’Elégance sowie das berühmte Paddock,. Auch für Action war gesorgt: Bergrennen, Driftkhana und Rallye-Parcours durch den Wald standen boten Motorsportdemonstrationen vom Feinsten.

Text/Fotos: Rainer Roßbach