Ariel EV-Konzept

Ariel EV-Konzept

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Der britische Kleinserienhersteller von ultraleichten Straßen-, Rennstrecken- und Geländewagen aus Somerset hat ein erstes elektrisches Konzept vorgestellt. Der neue e-Nomad erreicht die gleiche Beschleunigung wie sein mit Verbrennungsmotor angetriebenes Pendant. Der spartanische Buggy bewältigt den Spurt von Null auf 100 km/h in 3,4 Sekunden, bei voll verfügbaren Geländeeigenschaften. Der Wagen wiegt lediglich 896 kg, weil die Karosserie aus Naturfaser-Bioverbundstoffen besteht. Diese ist voll recycelbar, aerodynamisch effizient und hat so ihren Anteil an der Reichweite von bis zu 240 km.

Technische Basis ist der Ariel Nomad 2 und der Antrieb erfolgt über eine 41-kWh-450-Volt-Batterie, die einen integrierten Heckmotor, ein Getriebe und einen Wechselrichter mit einer maximalen Leistung von 210 kW (281 PS) versorgt. Das konstant anliegende Drehmoment von 490 Nm wird über ein Ein-Gang-Getriebe übertragen.

Mit einem Gewicht von weniger als 300 kg trägt die Hochleistungsbatterieeinheit zur Minimierung der Masse bei. Sie verfügt über integrierte Kühl- und Heizsysteme, die die Lebensdauer der Batterie verlängern, indem sie die optimale Temperatur sowohl auf der Straße als auch im Gelände und auf der Rennstrecke aufrechterhalten. Ein leistungsstarker, an der Vorderseite montierter Kühler mit geteiltem Kreislauf sorgt für eine unabhängige Kühlung der Batterie, während eine interne 5-kW-Hochspannungsheizung die Batterie bei kalten Bedingungen vorwärmen kann, um die effizienteste Arbeitstemperatur zu erreichen und zu halten. Der E-Nomad kann zu Hause am Stromnetz oder über ein spezielles Schnellladegerät in weniger als 25 Minuten von 20 % auf 80 % aufgeladen werden.

Die Karosserie aus natürlichen Flachsfasern wurde auf der cloudbasierten Bramble CFD-Software entwickelt, die es ermöglichte, verschiedene aerodynamische Möglichkeiten zu untersuchen. Der Schwerpunkt lag auf der Maximierung von Reichweite und Leistung. Die Karosserie reduziert den Luftwiderstand gegenüber dem Standard-Nomad um 30 Prozent, wobei der Abtrieb und die Balance erhalten bleiben. Ein Großteil der Luftwiderstandsreduzierung ist auf das Dachpanel zurückzuführen, in dem auch ein vollwertiges Ersatzrad untergebracht ist.

Das ABS-System erlaubt dem Fahrer die Bremsleistung jeweils für den On- und Offroad-Modus anzupassen, wählen kann, und die regenerativen Bremsen speisen die Energie in die Batterie zurück. ALs Fahrmodus gibt es jeweils den ECO- und den Sportmodus. Im Sport-Modus kann die volle Leistung abgerufen werden, während im ECO-Modus Leistung und Drehmoment durch eine andere Drosselklappen- und Regenerationscharakteristik reduziert werden, um die Reichweite zu erhöhen.

Ein zentrales Bedienfeld ermöglicht die Auswahl der Fahr-, Neutral-, Rückwärts- und Parkeinstellungen mit sekundären Funktionen zur Aktivierung der Batterieheizung, des Ladesystems und zum Umschalten zwischen den Fahrmodi. Die TFT-Instrumente zeigen nicht nur Geschwindigkeit und Lufttemperatur an, sondern enthalten auch EV-spezifische Daten wie Batterie- und Wechselrichterinformationen, Temperaturen im Antriebsstrang, Fahrmodus und Batterieladestatus. Das Konzeptfahrzeug verfügt außerdem über ein komplettes Datenerfassungssystem.

Ein überarbeitetes Power-Delivery-Management (PDM) für das gesamte elektrische System des Fahrzeugs verwaltet die Batterieleistung und ermöglicht ein automatisches Aufwachen oder Ruhen des Systems zum Aufladen und für das Batteriemanagement, während gleichzeitig die Entladung der Batterie in Zeiten ohne Nutzung minimiert wird.

Das Ariel-Team wird den Prototyp ausgiebig testen, um das gesamte Spektrum möglicher künftiger Anwendungen zu erkunden.

Fotos: Ariel/Text: Rainer Roßbach