Citroën C3 Pluriel

Citroën Pluriel (2002)

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Citroën C3 Pluriel

Eine Kommode vom Flohmarkt im Cabrio mitnehmen: Unmöglich! Unmöglich? Auf der IAA vor 1999 in Frankfurt zeigte Citroën die Studie Pluriel. Dieser Verwandlungskünstler konnte als geschlossene Limousine, Cabrio-Limousine, viersitziges Cabrio und als Pick-Up gefahren werden und zeigte die vielseitigen Möglichkeiten eines praktischen und leicht veränderbaren Fahrzeugs. Dank seiner inneren und äußeren Variabilität konnte er je nach Situation oder Laune schnell und ohne komplizierte Umbauten von einer Variante in die andere verwandelt werden.

Die Wandelbarkeit war dem versenkbaren Rolldach sowie den herausnehmbaren Seitenbügeln aus Aluminium zu verdanken. Zudem war die nach unten öffnende Heckklappe so ausgelegt, dass sie mit 100 Kilogramm belastet werden konnte. Nach dem Ausbau der Rücksitze diente sie als Verlängerung des Ladebodens und ermöglichte so den Transport auch von sperrigen Lasten.

Wenn das große Textildach geschlossen war, fuhr man eine dreitürige Kompaktlimousine. Wollte man eine Cabrio-Limousine haben, genügte ein Knopfdruck zur Betätigung des elektrischen Schiebedaches und der Fensterheber. Sobald das Schiebedach auf die Heckscheibe zurückgefaltet war, verschwand es im doppelten Boden. Die beiden seitlichen Dachträger blieben aufgesteckt, liessen aber Wind und Sonne freie Bahn. Doch es ging noch mehr: Die beiden Aluminiumbögen waren durch ein sehr einfach zu betätigendes Befestigungssystem leicht demontierbar. So wurde das Fahrzeug mit wenigen Handgriffen zum offenen Pickup.

Die Fondsitzbank des Pluriel war im doppelten Boden versenkbar und bot damit in jeder Variante die Möglichkeit, den Laderaum zu vergrößern und sie von einem Viersitzer in einen Zweisitzer zu verwandeln. Die Kofferraumklappe verlängerte die Ladefläche, womit der Transport von langen Gegenständen erleichtert wurde. Und damit der Kofferraum jederzeit benutzbar blieb, gab eine verschiebbare Platte Zugang zum doppelten Boden, ohne den Laderaum ausräumen zu müssen.

Der Pluriel war ein Alles-in-Einem Auto. Er wollte den Komfort einer Limousine mit dem Freizeitvergnügen und Naturerlebnis eines Cabriolet und der praktischen Vielseitigkeit eines Pickup verbinden. Sein Ziel war es, neue Lösungen aufzuzeigen, die dem Wandel des Bedarfs, der Erwartungen und des Geschmacks des Publikums von morgen entsprachen.

Auf dem 2002er Pariser Automobil-Salon zeigte Citroën nun das Serienfahrzeug, das mit seiner intelligenten Konzeption an die besten Zeiten der französischen Firma anknüpfte. Das galt auch für den Preis: Etwa 15 000 Euro machten den „Pluriel“ zu einem der günstigsten Cabrios auf dem Deutschen Markt. Den Pick-Up und die viersitzige Limousine gab es gratis dazu. Trotz des intelligenten und variablen Designs war dem „Pluriel“ nur begrenzter Erfolg vergönnt. Er blieb ein Unverstandener.

Fotos: Citroën, Stellantis/Text: Rainer Roßbach