Porsche 911 Turbo S T-Hybrid

Porsche 911 Turbo S T-Hybrid

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Porsche 911 Turbo S T-Hybrid

Porsche setzt beim neuen 911 Turbo S ein deutliches Ausrufezeichen. Mit 523 kW (711 PS) Systemleistung, einem innovativen T-Hybrid-Antrieb und einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in nur 2,5 Sekunden wird er zum stärksten Serien-Elfer aller Zeiten. Der Sportwagen kombiniert Rennstreckenperformance mit Langstreckenkomfort und Alltagstauglichkeit – eine Kombination, die Porsche seit jeher im Turbo-Topmodell perfektioniert. Nun legt die Marke mit Sitz in Stuttgart die Messlatte noch einmal spürbar höher.

Der neue Porsche 911 Turbo S, wahlweise als Coupé oder Cabriolet erhältlich, basiert auf einem neu entwickelten 3,6-Liter-Sechszylinder-Boxermotor, der in Verbindung mit der leichten T-Hybrid-Technologie arbeitet. Der Antriebsstrang erreicht eine Systemleistung von 523 kW (711 PS) und ein maximales Drehmoment von 800 Newtonmetern, das zwischen 2.300 und 6.000 U/min konstant zur Verfügung steht. Die Leistungskurve verläuft ungewöhnlich flach, sodass zwischen 6.500 und 7.000 Kurbelwellenumdrehungen die volle Leistung anliegt. Herzstück des Systems ist die Kombination aus zwei elektrischen Abgasturboladern (eTurbos) und einer kompakten 400-Volt-Hochvoltbatterie mit 1,9 kWh Kapazität. Diese Technik sorgt nicht nur für ein Leistungsplus von 61 PS gegenüber dem Vorgänger, sondern auch für deutlich besseres Ansprechverhalten und Spontanität.

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Die Kraftübertragung erfolgt über ein Achtgang-PDK mit integrierter E-Maschine, das die Leistung an das Allradsystem Porsche Traction Management (PTM) weitergibt. In Zahlen bedeutet das: 2,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h, 8,4 Sekunden bis 200 km/h und eine Höchstgeschwindigkeit von 322 km/h. Trotz des Hybrid-Systems beträgt das Mehrgewicht gegenüber dem Vorgänger lediglich 85 Kilogramm – ein Wert, der fahrdynamisch überkompensiert wird. Belegt wird dies durch die offizielle Rundenzeit auf der Nürburgring Nordschleife: 7:03,92 Minuten, erzielt unter notarieller Aufsicht. Damit ist der neue Turbo S rund 14 Sekunden schneller als sein direkter Vorgänger.

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Um diese Leistungsdaten sicher und effizient umzusetzen, wurde die gesamte Peripherie überarbeitet. Die serienmäßige Keramik-Verbundbremsanlage PCCB erhielt neue Bremsbeläge und größere Bremsscheiben: 420 mm vorne, 410 mm hinten – die größte PCCB-Anlage, die Porsche je in einem Zweitürer verbaut hat. Dazu kommen neue Reifenformate mit 255/35 ZR 20 an der Vorderachse und 325/30 ZR 21 an der Hinterachse, die für verbessertes Trockenhandling sorgen, ohne die Nässeeigenschaften zu verschlechtern.

Auch die Aerodynamik wurde optimiert. Ein aktiver Frontdiffusor, vertikale Kühlluftklappen und der bekannte variabel ausfahrbare Heckflügel bilden ein adaptives Gesamtsystem. Es sorgt je nach Fahrsituation für reduzierte Auftriebswerte oder geringeren Luftwiderstand. Der cw-Wert sinkt dadurch im effizientesten Setting um zehn Prozent. Im Wet-Mode schließen die Frontdiffusoren, um die Bremsscheiben vor Spritzwasser zu schützen – ein Detail, das die Alltagstauglichkeit unterstreicht.

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Das Fahrwerk profitiert von der Integration der elektrohydraulisch gesteuerten Porsche Dynamic Chassis Control (ehPDCC). Mit aktiven Koppelstangen reduziert es die Wankneigung und verbessert sowohl die Agilität als auch die Fahrstabilität. Ergänzt wird dies durch ein optionales Lift-System an der Vorderachse, das durch die 400-Volt-Einbindung schneller agiert als beim Vorgänger. Damit gelingt Porsche die Balance zwischen Alltagstauglichkeit und Fahrdynamik.

Auch akustisch grenzt sich der neue Turbo S klar ab. Eine neue Titan-Sportabgasanlage reduziert das Gewicht um 6,8 Kilogramm und liefert zusammen mit asymmetrischen Steuerzeiten des Boxermotors ein markanteres Klangbild. Optisch hebt sich das Spitzenmodell durch exklusive Details im Farbton Turbonit ab, darunter Schriftzüge, Wappen und Designakzente am Exterieur und Interieur. Optional lassen sich weitere Individualisierungen über die Porsche Exclusive Manufaktur realisieren, etwa Carbon-Komponenten, spezielle Leichtbau-Optionen oder ein Farbwunschprogramm mit über 100 Tönen.

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Der Innenraum wird serienmäßig mit adaptiven 18-Wege-Sportsitzen Plus ausgestattet, die „turbo S“-Schriftzüge tragen. Neue Materialien wie Carbon-Zierleisten mit Faden in Neodyme oder ein perforierter Mikrofaserhimmel stehen zur Wahl. Technisch gehört eine umfassende Serienausstattung zum Paket: HD-Matrix-LED-Hauptscheinwerfer, PASM-Sportfahrwerk, PDCC, Sport Chrono Paket und Titan-Abgasanlage.

Eine Besonderheit für Enthusiasten ist der „911 Turbo S Chronograph“ von Porsche Design. Der personalisierbare Zeitmesser übernimmt Designelemente des Fahrzeugs, darunter Farbakzente in Turbonit und Rotor-Designs analog zu den Rädern. Angetrieben wird die Uhr vom hauseigenen Kaliber WERK 01.200 mit COSC-Zertifizierung und Flyback-Funktion.

Der neue Porsche 911 Turbo S ist ab sofort bestellbar. Das Coupé startet bei 271.000 Euro, das Cabriolet bei 285.200 Euro. Die ersten Auslieferungen sind zum Jahreswechsel 2025/2026 in Europa geplant. Mit seiner Kombination aus Hybrid-Technologie, Performance und Exklusivität setzt er neue Maßstäbe – sowohl auf der Straße als auch auf der Rennstrecke.

Fotos: Porsche/Text: Rainer Roßbach