
Diese mobile Skulptur zwischen Art Déco, Retro-Futurismus und moderner Ingenieurskunst geht über gängige Sportwagenästhetik hinausgeht.. Das Unikat des belgischen Designers Fred Krugger wirkt wie eine Zeitreise, die klassische Formensprache der 1920er- und 1930er-Jahre mit futuristischen Elementen kombiniert. Auffälligstes Merkmal sind die glatt verkleideten Radhäuser in tiefem Königsblau, die dem Wagen eine fast organische Silhouette verleihen. Dazu setzen hölzerne Einlagen und geometrisch geformte Luftauslässe markante Art-Déco-Akzente.
Dieses Zusammenspiel von Materialien und Linienführung erzeugt eine Ästhetik, die gleichermaßen nostalgisch wie visionär wirkt. Das offene Cockpit unterstreicht den puristischen Ansatz. Nur ein einziger Sitzplatz ist vorgesehen, eingefasst von feinster Holzarbeit, die an traditionelle Bootsbaukunst erinnert. Die Oberfläche des Decks verleiht dem Wagen eine warme, handwerkliche Note, während das modern geformte Lenkrad einen klaren Verweis in die Gegenwart setzt. So entsteht ein harmonisches Spannungsfeld zwischen Vergangenheit und Zukunft.

Auch die Frontgestaltung trägt zur unverwechselbaren Erscheinung bei: Ein einzigartig geformter Scheinwerfer bildet den Auftakt der Linienführung, die sich über das gesamte Fahrzeug zieht und am Heck in einer skulpturalen Form endet. Die Symmetrie zwischen Frontscheinwerfer und Heckabschluss wirkt bewusst künstlerisch inszeniert und macht den FD zu einem rollenden Kunstwerk.
Unter der eleganten Hülle steckt pure Leistung. Der eingesetzte Bentley-Zwölfzylinder mit sechs Litern Hubraum wurde auf 750 PS gesteigert und verleiht dem nur 1.250 Kilogramm schweren Wagen ein atemberaubendes Leistungsgewicht. Doch trotz dieser technischen Kraft bleibt das Design der zentrale Protagonist. Der FD versteht sich nicht allein als Sportwagen, sondern als fahrende Interpretation von Stil und Form.
Der Fred Krugger FD ist ein Beispiel dafür, wie Automobilbau zur Kunstform werden kann – ein Objekt, das Geschwindigkeit und Ästhetik in einer perfekten Balance vereint.




Fotos: Thierry Dricot/Text: Rainer Roßbach