Lamborghini Jarama GT

Lamborghini Jarama GT – Letzter Frontmotor-GT aus Sant’Agata Bolognese

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Lamborghini Jarama GT
Lamborghini Jarama GT

Der Jarama GT, produziert zwischen 1970 und 1976,  gilt als Schlusspunkt einer Ära. Entwickelt als Nachfolger des Islero, übernahm der Jarama dessen mechanische Basis, wurde aber technisch wie optisch umfassend modernisiert. Unter seiner flachen, von Marcello Gandini bei Bertone entworfenen Karosserie arbeitete ein 3,9-Liter-V12-Motor mit zwei obenliegenden Nockenwellen pro Zylinderreihe. Sechs Weber-Doppelvergaser vom Typ 40 DCOE versorgten das Triebwerk, das im Jarama GT 350 PS leistete und eine Höchstgeschwindigkeit von 260 km/h ermöglichte.

Lamborghini Jarama GT

1972 folgte die überarbeitete Variante Jarama GTS mit 365 PS, markantem Lufteinlass auf der Motorhaube und modifizierten Luftauslässen hinter den vorderen Radkästen. Auch das Interieur erhielt ein neues Armaturenbrett und überarbeitete Sitze, die mehr Raum im Fond boten. Das Fahrwerk des Jarama überzeugte durch technische Präzision: eine um zehn Zentimeter verbreiterte Spurweite, vier Scheibenbremsen (vorn innenbelüftet) und 15-Zoll-Magnesiumräder von Campagnolo sorgten für Stabilität und präzises Fahrverhalten. 

Lamborghini Jarama GT

Die luxuriöse Ausstattung mit Leder, Klimaanlage und großem Kofferraum machte den Jarama zu einem echten Grand Tourer, der sportliche Leistung mit Komfort verband. Während die Vorserienmodelle noch bei der Carrozzeria Marazzi nahe Varese gefertigt wurden, lief die Serienproduktion bei Bertone in Grugliasco an. Die letzten 100 Exemplare entstanden in einer Mischfertigung beider Karosseriebauer. In Summe wurden 328 Fahrzeuge produziert: 176 Jarama GT (1970–1973) und 152 Jarama GTS (1972–1976). Heute gilt der Lamborghini Jarama GT als Sammlerstück mit besonderer historischer Bedeutung – nicht nur wegen seiner klaren, kantigen Formsprache, sondern auch, weil er den Übergang von den klassischen Frontmotor-GTs zu den Mittelmotor-Sportwagen markierte, die das Bild der Marke bis heute prägen.

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Fotos: Lamborghini/Text: Rainer Roßbach