
Das modulare Elektroauto bringt Reparierbarkeit und Elektromobilität zusammen. Entwickelt vom Studententeam TU/ecomotiveder TU Eindhoven, verfolgt das Konzept einen nutzerorientierten Ansatz, der Technik vereinfacht, Kosten senkt und Ressourcen schont. Statt komplexer, fest integrierter Systeme setzt das Stadtauto auf eine vollständig modulare Architektur. Zentrale Fahrzeugkomponenten wie Batterieeinheiten, Karosseriepaneele und Elektronik sind als eigenständige Module ausgeführt und für den Nutzer direkt zugänglich. Der technische Vorteil liegt auf der Hand: Fällt ein Bauteil aus, muss nicht das gesamte System demontiert oder ersetzt werden.
Der Austausch einzelner Module reduziert Reparaturzeiten, senkt Kosten und verlängert die Nutzungsdauer des Fahrzeugs. Innovativ ist das Batteriesystem. Während herkömmliche Elektroautos meist einen schweren Hochvoltakku im Fahrzeugboden tragen, verwendet ARIA sechs einzelne Batteriemodule mit jeweils rund zwölf Kilogramm Gewicht. Diese Module lassen sich ohne Spezialwerkzeug entnehmen und einzeln ersetzen. Ein Defekt betrifft damit nicht mehr das komplette Batteriesystem, sondern nur das betroffene Modul. Technisch bedeutet das eine höhere Servicefreundlichkeit und eine deutliche Reduzierung von Materialverschwendung.

Auch die Karosserie folgt dem modularen Prinzip. Clip-on-Paneele ermöglichen den schnellen Austausch beschädigter Teile, ohne Lackierung oder aufwendige Instandsetzung. Gleichzeitig werden darunterliegende Leitungen und Komponenten zugänglich, was einfache Sichtprüfungen und Reparaturen erlaubt. Ergänzt wird das Konzept durch standardisierte Bauteile, ein im Fahrzeug integriertes Werkzeugset sowie digitale Unterstützung per App, die den Zustand des Autos überwacht und bei der Diagnose hilft.
Das Studienprojekt ist ein technisches Statement für das Right-to-Repair-Prinzip im Automobilbau. In einer Zeit, in der Elektrofahrzeuge zunehmend komplexer und schwer reparierbar werden, demonstriert das Konzept, wie modulare Technik die Nachhaltigkeit verbessern und Nutzer wieder stärker in den Mittelpunkt rücken kann.



Fotos: TU Eindhoven, Fontys University of Applied Sciences, Sarp Gürel/Text: Rainer Roßbach
