
Der von Giovanni Michelotti für Vignale als potenzielles Serienmodell entworfene Abarth erwies sich als zu radikal für Carlo Abarth, so dass vermutlich nur drei Exemplare gebaut wurden, von denen dieses Auto eines von zwei bekannten Überlebenden ist.
Als Wettbewerber für die populäre Zagato-Version konzipiert, wurden 1956/57 drei dieser Fahrzeuge gebaut. Der erste wurde auf dem Genfer Salon 1956 vorgestellt und hatte Flügeltüren, während die beiden anderen mit konventionellen Türen und vielen anderen Modifikationen ausgestattet waren. Die Mechanik stammt von einem Abarth Gran Turismo Derivazione, der 1956 erschien.
Anstelle des ursprünglich 710 ccm großen Vierzylinders hatte der Motor jetzt 747 ccm dank einer um einen Millimeter erweiterten Bohrung und eines um vier Millimeter vergrößerten Hubs. Schärfere Nockenwellen, ein leichteres Schwungrad, ein größerer Vergaser und viele andere traditionelle Tuning-Maßnahmmen kamen zum Einsatz. Das Ergebnis waren stramme 40 PS und eine Höchstgeschwindigkeit im Bereich von130 Stundenkilometer
1957 nahm der „Goccia“ (italienisch für „Tropfen“) an den Rennen in Monza teil, 1957 und ’58 an der Targa Florio sowie an verschiedenen Bergrennen. Das Auto wurde 1984 in Malta in sehr schlechtem Zustand entdeckt und von seinem jetzigen Besitzer nach Großbritannien importiert und aufwändig restauriert.

Text/Fotos: Rainer Roßbach