
Der auf 13 Exemplare limitierte GT3-Version ist zugleich die letzte Variante mit Saugmotor. Seit 130 Jahre Jahren ist die Marke mit dem Stern im Motorsport aktiv. Der erste automobile Wettbewerb, führt am 22. Juli 1894 von Paris nach Rouen und endet mit dem Sieg eines Daimler-Lizenzmotors. Diesen historischen Meilensteins feiert die limitierte Edition „130Y Motorsport“ mit modernsten Motorsporttechnologien und traditionellen Designmerkmale der legendären Rennwagen aus den 1950er Jahren. Seine Leistung macht den nicht homologierten GT3-Fahrzeug, zum stärksten Exemplar, das je in Affalterbach gebaut wurde. Der V8-Saugmotor wurde auf eine neue Leisstungsebene gebracht. Ohne Airrestriktor und mit einer speziellen Abgasanlage entwickelt der V8 seine Spitzenleistung von 680 PS (500 kW).

Da der Wagen keinerlei Beschränkungen durch Homologatios-Vorschriften unterliegt, kommt eine Aero-Update und ein Drag Reduction-System zum Einsatz, das deutlich leistungsfähigeres, als das des Basismodells. Die Aerodynamikkomponenten erhöhen den Abtrieb um 15 Prozent. Um dies zu erreichen, wurden der Frontsplitter und die Luftauslässe in den vorderen Kotflügeln neu gestaltet. Änderungen an den Seitenschwellern, dem Unterboden und dem Heckdiffusor erhöhen gleichfalls den Abtrieb. Der breitere Heckflügel verbessert ebenfalls die Aero-Balance bei.
Das Drag Reduction System (DRS), ist von denen der Formel 1 und der Klasse 1-DTM inspiriert. Auf Knopfdruck fährt das Hauptelement des Heckflügels in eine flache Position und der Luftwiderstand wird reduziert. Um die Aerobalance zu erhalten, werden gleichzeitig aktive Elemente am vorderen Boden ausgefahren. Dank dieser Technik sind trotz des hohen Abtriebs Spitzengeschwindigkeiten von über 315 Stundenkilometern möglich. Bei Querbeschleunigung oder Verzögerung kehren die aktiven Elemente sofort in ihre ursprüngliche Abtriebsposition zurück.

Auch die Hochleistungsbremsanlage ist von der Königsklasse inspiriert. Im Gegensatz zu den im GT3-Reglement vorgeschriebenen Stahlscheiben sind die Bremsscheiben des Sondermodells aus Carbon. Sie machen das Editionsmodell deutlich leichter ist als die homologierte GT3-Version.
Die Kraftübertragung erfolgt über ein sequenzielles Sechsgang-Renngetriebe mit modifizierten Übersetzungen. Wie üblich bei Mercedes-AMG Rennfahrzeugen ist das Transaxle-Getriebe an der Hinterachse montiert und über ein Kohlefaser-Drehmomentrohr verwindungssteif und drehmomentfest mit dem Motor verbunden. Das Fahrwerk verfügt über einstellbare 4-Wege-Motorsportstoßdämpfer.
Das Sammlerstück weist alle Sicherheitsattribute des Wettbewerbs-GT3 auf: eine mit dem Chassis verbundene Kohlefaser-Sicherheitszelle, einen Fünf-Punkt-Gurt, Sicherheitsnetze, einen Stahl-Überrollkäfig, eine Feuerlöschanlage, einen Sicherheitstank und eine Notluke. Zur Ausstattung gehören auch ein effektives Renn-ABS und eine mehrfach einstellbare Traktionskontrolle. Gewichtsoptimierte 18-Zoll-Magnesiumfelgen, der großflächige Einsatz von Carbon-Elementen sowie ein AMG Wappen sind Elemente der Neuzeit.

Optisch hingegen orientiert sich der Wagen am Mercedes-Benz 300 SL W 194 aus dem Jahr 1952. Deren Grundfarbe waren Silber und blaue Rauten auf den vorderen Kotflügeln sowie die farbige Umrandung des Kühlergrills. So sahen die Siegerfahrzeuge von Hans Klenk und Karl Kling bei der Carrera Panamericana 1952 sowie der von Hermann Lang und Fritz Riess bei den 24 Stunden von Le Mans des gleichen Jahrs aus.
Die Verbindung von Tradition und Moderne zeigt sich auch im Interieur. Ein Bosch DDU 10 Cockpit-Display mit vergrößertem Bildschirm und hochauflösender Grafik unterstützt die Bedienung des Fahrzeugs. Optisch orientiert sich derInnenraum dagegen an den Mercedes-Benz SLR 300 Modellen von 1955, die mit denen unter anderen Juan Manuel Fangio und Stirling Moss Erfolge bei der Langstreckenweltmeisterschaft erzielten.
So sind die Sitzbezügen mit dem traditionellen blauem Karostoff bezogen und weisen braunes Leder an den Kopfstützenpolstern und Türschlaufen auf. Das speziell entwickelte Lenkrad mit eloxierten Tasten und Griffen ist aus Walnussholz und natürlich trägt jedes der limitierten Sondermodelle eine Editionsplakette an der Mittelkonsole.
Zum Gesamtpaket gehört neben einer speziell entwickelten Fahrzeugabdeckung auch eine komplette Rennausrüstung für den Fahrer. Es umfasst einen personalisierten Rennanzug, Handschuhe, Rennunterwäsche und Schuhe. Ergänzt wird die Rennausrüstung durch einen individuell gestalteten Helm von BELL. Zusätzlich erhält der Kunde eine Tasche, die das blaue Karomuster trägt und Platz für die gesamte Rennausrüstung bietet. Obendrauf gibt es noch ein Modell im Maßstab 1:8 mit personalisiertem Echtheitszertifikat.
Seine Leistungsfähigkeit hat der Wagen schon am 17. Februar 2024 auf dem Mount Panorama Circuit in Australien unter Beweis gestellt. Werksfahrer Jules Gounon aus Andorra unterbot den bestehenden Rundenrekord mit einer Zeit von 1.56,605 Minutenum 2,074 Sekunden.


Fotos: Mercedes-AMG/Text: Rainer Roßbach