
Er war einer der dominantesten Tourenwagen aller Zeiten, der Alan Mann Racing Ford Escort Mk1. Entwickelt und gefertigt nach den exakten Spezifikationen des Originals, mit dem die Britische Meisterschaft gewonnen wurde, verkörpert dieses Nachfolgemodell die gleich Technik, die hervorragende Leistung und die motorsportliche Abstammung der goldenen Ära von Alan Mann Racing. Der Tourenwagen entstand aus dem straßentauglichen Escort Mk1 RS von Boreham Motorworks, der erstmals im Dezember 2024 vorgestellt wurde. Während sowohl der Ford Escort Mk1 RS als auch die Ford Escort Alan Mann 68 Edition das gleiche Karosseriedesign wie der Original-Rennwagen von 1968 haben, enden die Ähnlichkeiten schnell, denn die Alan Mann 68 Edition ist ein extremes, kompromissloses Rennauto – eine identische Kopie des originalen Alan Mann-Rennwagens, die bis ins kleinste Detail nach den gleichen Spezifikationen gebaut wurde. Jede Komponente, von der Leichtbauweise bis hin zum rennspezifischen Antriebsstrang und der Aufhängung, wurde für den Wettbewerb entwickelt und bietet ein ungefiltertes und unverfälschtes Fahrerlebnis,. Dafür wurde jedes Bauteil des Alan Mann Racing Escort Mk1, der 1968 die britische Meisterschaft dominierte, akribisch zerlegt und gescannt, um diese Ikone nachzubauen und ein exaktes CAD-Modell zu erstellen. Dieses Auto (Fahrgestellnummer – BB48HR39279; Alan Mann Racing Nummer – AMR4) wurde von Frank Gardner gefahren und ist wahrscheinlich der wertvollste Ford Escort der Welt.
Erfahrene Handwerker stellen die Karosserie der Neuauflage her und lackieren sie nach höchsten anspruchsvollen Standards. Die nahtlose Integration von moderner Technik und historischer Handwerkskunst stellt sicher, dass jedes Exemplar ein Meisterwerk ist. Das Herzstück ist ein 205 PS starker 1,8-Liter-Twin-Cam-Motor, der nach den historischen FIA-Vorschriften entwickelt wurde, um ein authentisches Rennerlebnis zu bieten. Dieses Triebwerk ist mit einem Viergang-Getriebe gekoppelt, das für präzise, mechanische Schaltvorgänge sorgt, die den rohen Charakter des ursprünglichen Rennwagens widerspiegeln. Mit einem Trockengewicht von nur 795 kg erreicht der Wagen ein außergewöhnliches Leistungsgewicht, was in einem scharfen Ansprechverhalten und einer agilen Beschleunigung resultiert. Das Fahrwerk des Originals wurde von Len Bailey entwickelt, der auch am legendären GT40-Programm beteiligt war. Die Original-Escorts wurden nach dem FIA-Reglement der Gruppe 5 gebaut, einer Kategorie, die viel Spielraum für die Verfeinerung von Fahrwerk und Aufhängung bot. Alan Mann Racing nutzte Baileys umfangreiche Erfahrung mit Ford GT40-Sportwagen und integrierte Schlüsselelemente der Technologie dieses Fahrzeugs in die Vorderradaufhängung des Escort-Programms. Dazu gehörten die obere MacPherson-Federbein-Lagerung, die Druckstreben-Karosserie-Lagerung und eine umgekehrte äußere Querlenkerbefestigung. Diese Komponenten wurden von Jim Rose, einem der führenden Techniker von Alan Man Racing, von Hand gefertigt.

Heute, fast 60 Jahre später, werden all diese Komponenten in der Alan Mann 68 Edition wieder zum Leben erweckt. Jim Rose hat erneut sein Fachwissen eingesetzt und die Aufhängungskomponenten mit der gleichen Präzision und Handwerkskunst gefertigt wie die Originale, an denen er vor all den Jahren gearbeitet hat. Das MacPherson-Federbein mit Gleitgelenk ist mit 2-Wege-verstellbaren KONI-Gewindefahrwerksdämpfern für ein präzises Handling kombiniert. Ein vorderer Stabilisator und die Druckstreben erhöhen die Stabilität, während die speziell angefertigten oberen Federbeinhalterungen und Druckstrebenhalterungen für zusätzliche Steifigkeit sorgen. Einstellbare Unterlenker mit Rosettengelenken ermöglichen eine Feinabstimmung der Aufhängungsgeometrie und optimieren die Leistung für historische Renneinsätze.
Hinten hat der Wagen über eine Starrachse mit einem Watts-Gestänge, das unter der Nase des Differentialgehäuses montiert ist. Diese Konfiguration sorgt zusammen mit Längslenkern, Torsionsstäben und vertikalen Dämpfern für eine besondere Heckkontrolle, die eine hervorragende Bodenhaftung in schnell gefahrenen Kurven erlaubt. Die Bremsanlage besteht vorne aus Vollscheiben mit einem Durchmesser von 254 mm x 10 mm, gepaart mit einem P16 Bremssattel, und hinten aus Vollscheiben mit einem Durchmesser von 245 mm x 10 mm, die von einem Bremssattel der Serie Girling NR mit Feststellbremse bedient werden. Bei den Rädern handelt es sich um Electron-Magnesiumfelgen mit 13„ x 8“ Vorderrädern und 475/1000×13„ Reifen und 13“ x 9„ Hinterrädern mit 475/1150×13“ Reifen.

Das rot-golden lackierte Ford Escort Alan Mann 68 Edition Design bist eine Hommage an den legendären Alan Mann Racing Mk1 Escort. Ursprünglich von Alan Mann Racing entwickelt, um die breiten Räder und die einzigartige Aufhängung unterzubringen, erlaubte die Gruppe 5 bis zu 10 Zoll große Hinterräder und bis zu 8,5 Zoll große Vorderräder. Um den größeren Rädern gerecht zu werden, wurden die Kotflügelverbreiterungen von Peter Bohanna, dem leitenden Techniker, angefertigt. Diese Verbreiterung des Fahrzeugs verbesserte nicht nur die Bodenhaftung und das Fahrverhalten, sondern auch die Ästhetik des Wagens.
Mit einem FIA-Pass der FIA, der moderne Sicherheitsmerkmale wie einen vollständigen Überrollkäfig, FIA-zugelassene Sitze, Gurte und einen eingebauten Feuerlöscher enthält ist die Boreham-Kreation weltweit für historische Rennen zugelassen. Von der Alan Mann 68 Edition werden nur 24 Exemplare hergestellt . Es handelt sich nicht einfach um ein limitiertes Modell, sondern um die akribisch genaue Fortführung eines Meisterwerks des Motorsports, das Sammlern und Liebhabern historischer Rennen die Möglichkeit bietet, einen der berühmtesten Tourenwagen der Geschichte zu erleben und zu besitzen.

Fotos: Boreham Motorworks, Alan Mann/Text: Rainer Roßbach