Ghia Gilda (1955)

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Mitte der 1950er Jahre begeistert sich die automobile Welt an den Möglichkeiten des Turbinenantriebs. Chrysler ist besonders aktiv, und Vorstand Virgil Exner animiert das Turiner Styling-Büro Ghia, einen avantgardistischen Entwurf auf die Räder zu stellen. 1955 wird das Ergebnis auf dem Turiner Salon gezeigt.

Ghias Designer Giovanni Savonuzzi, Aerodynamiker, Mathematiker und Ingenieur, hat eine niedrige Form gezeichnet, die alle Attribute des Jet-Zeitalters in klugem Formenspiel vereint. Die zweifarbig lackierte Karosserie wird im Windkanal des Politecnico di Torino optimiert, erhält Scheibenräder und eine weit nach vorn versetzte Fahrerkabine. Das Aggregat findet sich in der Mitte des Wagens und das Heck schließt mit riesigen Flossen ab. Theoretisch soll der ultraflache Zweisitzer für 225 Stundenkilometer gut sein.
Der Wagen erhält den Namen „Gilda“ nach einem Film der Hollywood-Ikone Rita Hayworth, wird nicht fertiggestellt, sondern tourt durch Ausstellungen in Europa und Nordamerika.

Fotos/Text: Rainer Roßbach