Lurani Nibbio, 1935

Concorso d’Eleganza Villa d’Este 2017

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Lurani Nibbio (1935). 500ccm-V2-Kompressor, 46 PS

Großbürgerlich ist der Concorso und die Sieger sind große, vornehmlich italienische Limousinen von Lancia oder Alfa Romeo oder aber Grand Tourisme aus den Werkstätten der italienischen Säulenheiligen Ferrari und Maserati. Dreiliter, Vierliter, Reihenachtzylinder und V12-Motoren sind das Mass der Dinge.

Darauf, dass der Sieger aus Italien kommt, konnte man sich auch beim aktuellen Wettbewerb verlassen, aber der Sieger der Coppa d’Oro Villa d’Este zog diesmal alle gewohnten Kriterien auf links. 500 Kubikzentimeter, zwei Zylinder in V-Anordnung von Moto Guzzi und aufgeladene 46 Pferdestärken waren diesmal das Maß der Dinge. Der Lurani Nibbio von 1935, eine kleine einsitzige Rekordzigarre, wurde von Giovanni Lurani Cernuschi bei Rekordfahrten eingesetzt und erreichte auf schmalen Motorradreifen furchterregende 160 Stundenkilometer Spitze.

Astra Coupé (1952), Karosserie Jay Everett

Abarths 1000 Bialbero Record, ein Windkanalgeschöpf von Pininfarina aus dem Jahr 1960, machte da einen wesentlich stabileren Eindruck, was sich auch in der Zahl der erzielten Geschwindigkeitsrekorde manifestiert. Auf dem Oval von Monza holte die flache Zigarre etwa den Rekord über 72 Stunden mit einem Durchschnitt von 186,687 km/h und über 10.000 Kilometer mit 191,376 km/h. Beeindruckend für einen 1000 Kubikzentimeter-Motor mit lediglich 105 PS.

Text und Fotos: Rainer Roßbach