Festival of Speed Goodwood 2017

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Colani-March 721, 1972

1972 baut Aerodynamiker und Designer Luigi Colani für den Wohnwagenhersteller Günther Hennerici eine eigenwillige Version des March 721.

“Peaks of Performance”: Dieses Jahr wurden nicht nur ultimative Maschinen gefeiert, sondern auch eine Person, die zweifellos die Formel 1 über Jahrzehnte geprägt hat. Auch wenn der Ex-Königsklassen-Zirkusdirektor Bernie Ecclestone immer zwischen Business und Talmi changierte – sein Einfluss auf die Szene ist ohne Zweifel.

Deshalb bat Lord March den Hauskünstler Gary Judah etwas passendes vor das “House” zu stellen. Dynamisch ist die Skulptur geworden, die fünf Stationen von Ecclestone darstellt: den Weg vom Rennfahrer zum absoluten Monarchen.

Morgan Aero, 1929

1929 stellt der Morgan Aero mit JAP-Motor 37 Klassenweltrekorde in Brooklands auf.

Dankenswerterweise hat sich Ecclestone revanchiert und einige kostbare Monoposti aus seiner Garage geholt, die er normalerweise nur für sich behält. Namentlich die Brabham-Alfas und die Brabham-BMW bekamen eine seltene Gelegenheit zum Auslauf.

Aber auch erfolgreiche Technik wurde gefeiert. Vor allem den 50sten Geburtstag des legendären Ford-Cosworth-Formel-1-Motors konnte man nicht übergehen, denn am 4. Juni 1967 kreuzte Jim Clark im Lotus 49 mit dem Cosworth DFV-Achtzylinder im Heck beim Großen Preis der Niederlande in Zandvoort als Erster die Ziellinie. Gleich bei seiner Rennpremiere hatte der Ford Cosworth DFV seinen ersten Sieg errungen – der Auftakt zu einer bis heute beispiellosen Erfolgsgeschichte. In den folgenden 262 Grands Prix gewann der Achtzylinder 155 Mal und aus Anlass des Jubiläums gingen gleich mehrere Evolutionsstufen des legendären 49ers auf die Strecke.

Mercedes Benz W125, 1937

Rudolf Uhlenhaut entwickelt für das Jahr 1937 den Mercedes Benz W125, der dann die Grand-Prix-Szene gleich dominiert.

Und zur italenischen Ikone mit dem springenden Pferd muss man eigentlich gar nichts mehr sagen. Angefangen beim 125 S aus dem Jahr 1948 bis zu den neuesten Straßenkreationen nahmen 40 italienische Renner den Hügel unter die Räder, um 70 Jahre Ferrari zu feiern. Seltenes war dabei – etwa der 1512er Monoposto aus dem Jahr 1965, der Schwanengesang der 1,5-Liter-Formel-1, oder der Dino 196 S von 1959, von dem nur zwei Exemplare gebaut wurden.

Das sind einige Höhepunkte aus einem Programm, welches vom 1911er Lorraine-Dietrich-Grand-Prix-Wagen bis zum aktuellen Le-Mans-Sieger Porsche 919 die ganze Faszination des Motorsports zelebriert, und es macht keinen Unterschied zwischen überlegenen Siegern und charmanten Verlieren.

Text und Fotos: Rainer Roßbach