
Der Rimac C_Two soll mit einer Systemleistung von 1.914 PS und einem aus dem Stand heraus verfügbaren Drehmoment von 2300 Nm das wohl leistungsstärkste elektrische Hypercar der Welt sein. Der viermotorige Antrieb beschleunigt den kroatischen Elektro-Supersportwagen in 1,85 Sekunden von Null auf Hundert und er überschreitet die 300-km/h-Grenze nach 11,8 Sekunden. Zudem nennt der Hersteller eine Reichweite von 550 km, die aus einer Batteriekapazität von 120 kWh gespeist wird.
Was technisch so viel verspricht, bleibt optisch jedoch konventionell. Es stellt sich die Frage, warum noch keiner der Anbieter elektrisch angetriebener Supersportler eine Form entwickelt hat, die den technologischen Systemwechsel adäquat nach außen spiegelt. Denn von Seiten der Entwicklungs-Ingenieure wird der Hightech-Anspruch eingelöst. Das Design scheint aerodynamisch effizient und das Monocoque reizt vorhandene technische Potentiale aus. Die Schale etwa ist das größte einzelne Carbonstück der Branche und integriert sowohl die Batterie wie auch den Antriebsstrang im Moncoque. Zusammen mit dem Dach wiegt es weniger als 200 kg.

Das Kohlefaserdach wird aufs Monocoque geklebt, die Knautschzonen für Front-, Heck- und Seitenaufprall sind verstärkt und zudem von vorderen und hinteren Crashstrukturen aus Aluminium unterstützt. Auch der 120 kWh starke Akkupack ist durch seine Integration in die Struktur ein stabilisierendes Element und trägt seinerseits zur Torsionssteifigkeit bei. Um dies zu erreichen, war ein Struktur- und Materialmix mit 2.200 Lagen und 222 Aluminiumeinsätzen notwendig.
Das Fahrwerk besteht aus Doppelquerlenkeraufhängungen mit elektronisch gesteuerten Dämpfern. Wie bei Elektromobilen üblich, kann über die vier Elektromotoren, die jedes einzelne Rad antreiben, sowohl ein Allradantrieb als auch eine dynamische Steuerung realisiert werden.
Zur Zeit werden vom Hersteller, der auch die Antriebe für den Pininfarina Battista liefert, Prototypen gebaut. Ab 2020 sollen Stückzahlen gefertigt werden.



Fotos: Rimac/Text: Rainer Roßbach