Lotus E-R9

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Die Designstudie skizziert Lotus’ Vorstellung für einen rein elektrischen Langstrecken-Rennwagen der nächsten Generation. Im traditionellen JPS-Farbschema „Schwarz und Gold“ lackiert, zitiert der Langstrecken-Sportler das Motorsport-Erbe von Lotus mit 13 Formel-1-Titeln. Die Optik gibt sich martialisch und lehnt sich an die Formen eines Kampfjets an. E-R steht für Endurance Racer und die „9“ für den Lotus Mark IX, mit dem Firmengründer Colin Chapman 1955 bei den 24 Stunden von Le Mans startete.

Der Wagen verwendet eine aktive Aerodynamik mit morphologischen, das heißt vom organischen inspirierten Karosserieteilen und vertikal angebrachten Steuerflächen, die bei hohen Kurvengeschwindigkeiten zusätzlichen Druck aufbauen. Diese Anpassungsfähigkeit, bei der aktive Oberflächen ihre Form und Einstellung zur Luftströmung entweder auf Knopfdruck des Fahrers oder automatisch entsprechend den Eingaben der Leistungssensoren ändern können, sorgt für minimalen Luftwiderstand auf den Geraden und maximalen Abtrieb in den Kurven. Vertikale Steuerflächen am Heck erzeugen aerodynamische Kräfte, die dem Auto bei Richtungswechseln zu helfen, ohne den Grip an der Reifen zu verringern. 

Der Antriebsstrang treibt jedes Rad unabhängig an, ein System, das die Drehmoment-Verteilung optimiert und vom Fahrer während der Fahrt einstellbar ist.

E-R steht für Endurance Racer (Langstrecken-Rennwagen), während die 9 die Wettbewerbsnummer des Fahrzeugs ist, die als Hommage an die Rennsportvergangenheit von Lotus sorgfältig ausgewählt wurde. Mit einem Lotus Mark IX trat das Rennteam erstmals bei den 24 Stunden von Le Mans an, unter anderem mit Firmengründer Colin Chapman als Fahrer. Man schrieb das Jahr 1955, was bedeutet, dass das Konzept des E-R9-Rennwagens – sollte er 2030 an den Start gehen – das 75-jährige Jubiläum des Mark IX feiern würde.

Der E-R9 wurde vom Ingenieurteam um Richard Hill, Chef-Aerodynamiker bei Lotus, und Louis Kerr, leitender Plattform-Ingenieur des rein elektrischen Hypercars Lotus Evija sowie technischer Direktor, GT, Geely Group Motorsports International, entwickelt. Die Optik stammt vom hauseigenen Design-Team unter der Leitung von Design-Director Russell Carr.

Fotos: Lotus/Text: Rainer Rossbach