KIA e-Soul Long Range

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Die dritte Generation von Kias kompaktem Kubus gibt es nur noch mit elektrischem Antrieb. Das SUV zeigt schöne Karosseriedetails: schmale LED-Scheinwerfer an der markanten Front sind durch eine schmale Chromleiste verbunden und auch die Zwei-Farben-Lackierungen mit schwarzem, weißem oder rotem Dach sorgen für eine attraktive Optik. In einer Klappe an der Front befindet sich der Ladeanschluss mit Schnellladefunktion, an dem über den europäischen Standardstecker (CCS) Strom geladen werden kann.

Im 4,20 Meter kurzen e-Soul ist das Platzangebot gut. Der Fahrersitz ist höhenverstellbar, die Kopf- und Beinfreiheit auf den Vordersitzen und auf der Rückbank passt selbst für große Menschen. Zudem ist die Innenbreite so üppig ausgefallen, dass sich ein Rundum-Wohlfühlfaktor einstellt.

Beim Bedienkonzept trotzt der Koreaner dem Zeitgeist: Viele Funktionen werden über Schalter direkt angesteuert, ein 10,25-Zoll-Touchscreen im Armaturenbrett bietet Platz, um Navigation, Musik und Telefon nebeneinander unterzubringen. Gut funktioniert auch das Zusammenspiel von 7-Zoll-Instrumentendisplay und Lenkradfernbedienung. Das Telematiksystem erlaubt dem Fahrer die Beobachtung und den Zugriff auf viele Fahrzeugfunktionen, zudem stellt es Echtzeitinformationen zu Ladestationen bereit und bietet die Möglichkeit, den Ladevorgang zu programmieren. Weiterhin gibt es eine Reihe von Assistenzsystemen, die zum Beispiel vor Querverkehr und toten Winkeln warnen oder das Auto, falls der Tempomat aktiviert ist, automatisch abbremsen und beschleunigen.

Reichweitenängste kommen beim Spitzenmodell mit dem 64-kWh-Akku und einem Aktionsradius von mehr als 300 Kilometern nicht auf. Sein wahres Element aber ist die Stadt. Die Karosserie bietet viel Platz bei kompakten Außenmaßen, der Kofferraum fasst 315 Liter und das maximale Ladevolumen beträgt 1339 Liter. Auch beim Verbrauch kann der Koreaner punkten: Fährt man konservativ, kommt man mit einem Verbrauch von rund 12 kWh hin. Wenn es schneller gehen muss, sind es aber auch mal 17 kWh.

150 kW (204 PS) Leistung und ein Drehmoment von 395 Newtonmetern beschleunigen den immerhin 1700 Kilogramm schweren e-Soul in respektablen 7,9 Sekunden von 0 auf 100. Elektroauto-typisch bleibt die Höchstgeschwindigkeit mit 167 Stundenkilometern moderat. Das Fahrwerk mit einer Mehrlenkerhinterachse ist eine Neukonstruktion und sorgt für eine überzeugende Fahrdynamik. 

Vier verschiedene Fahrmodi erlauben eine exakte Anpassung an die Bedürfnisse des Fahrers. So kann etwa das Bremssystem, das Energie zurückgewinnt, über Wippen am Lenkrad gesteuert werden. Darüber hinaus kann der e-Soul mit der „Brake and Hold“-Funktion ausschließlich über das Energierückgewinnungssystem bis zum Stillstand gebracht werden. Das Bremssystem analysiert zudem den umgebenden Verkehr, um maximal energieeffizient zu arbeiten.

An einer Schnellladesäule mit einer Leistung von maximal 100 kW wird der Energiespeicher in knapp 60 Minuten zu 80 Prozent gefüllt. Am Hausanschluss sind es deutlich über 20 Stunden, weshalb sich eine Investition in eine Wallbox lohnt.

Der Einstiegspreis für die gut ausgestattete Topmotorisierung liegt bei 43 190 Euro. Die staatliche „Innovations“-Prämie in Höhe von 7500 Euro reduziert den Preis merklich. Für die vollausgestattete Platin-Version sind zusätzliche 7500 Euro fällig. 

Fotos: KIA/Text:Rainer Roßbach