Lancia ECV2 (1988)

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Der 1988 gebaute Prototyp stellt die Weiterentwicklung des Lancia ECV (Experimental Composite Vehicle) aus dem Jahr 1986 dar. Auffällig sind das weniger extreme Karosseriedesign und das für niedrige Geschwindigkeiten optimierte Aufladungssystem mit zwei Turboladern. Die Rennabteilung von Lancia entwickelte den ECV2, um den Einsatz neuer Verbundwerkstoffe im Rallyesport zu untersuchen. 

Kohlefaser, sogenanntes Honeycomb-Material mit Wabenstruktur sowie spezielle Hartschaumstoffe wurden für die Karosserie und mechanische Komponenten verwendet, darunter Felgen und sogar die Kurbelwelle. Als Ergebnis war der Lancia ECV2 bei gleicher Torsionssteifigkeit mehr als 20 Prozent leichter als Delta S4, mit dem Lancia die Rallye-Weltmeisterschaft 1986 bestritt.

Der Prototyp ist mit einem Vierzylinder-Motor mit einem Hubraum von 1.759 Kubikzentimetern ausgerüstet, der bis zu 600 PS bei 8.000 Umdrehungen pro Minute leistet. Ermöglicht wird diese hohe Leistung durch ein System mit doppelter Turboaufladung, Ladeluftkühlung sowie einer experimentellen, modularen Regelung des Ladedrucks. Der Lancia ECV2 erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h und beschleunigt in nur neun Sekunden aus dem Stand auf 200 km/h.

Fotos: Lancia (Stellantis)/ Text: rr/Lancia