Praga Bohema

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Mit seinem Kohlefaser-Monocoque und einer voll einstellbaren Aufhängung ist der zweisitzige Praga Bohema mit nur 982 kg extrem leicht, während sein als Mittelmotor eingebauter Sechszylinder-Doppelturbomotor, der vom Nissan GT-R stammt, Zuverlässigkeit, Wartungsfreundlichkeit und das Potenzial für weitere Leistungssteigerungen bietet. Sein halbautomatisches Getriebe stammt aus dem Rennsport. 

Die Einzelradaufhängung verfügt über horizontal montierte Pushrod-Stoßdämpfer, die einen maximalen Federweg bei minimaler Karosseriehöhe ermöglichen. Mit nur 180 kg ungefederter Masse ist die Federung für den Straßenbetrieb dennoch geschmeidig genug, um auf teure adaptive Federungssysteme zu verzichten.

Die Räder vorne haben einen Durchmesser von 18 Zoll und hinten von 19 Zoll, um durch die großen Reifenflanken eine gute Bodenhaftung zu gewährleisten. Der Bohema kann aber auch mit 18-Zoll-Rädern gefahren werden, was die Kompatibilität mit der FIA GT3-Reifendimension sicherstellt. Die Bremsen verwenden leichte, aber robuste 380-mm-Carbon-Keramik-Scheiben mit Sechs-Kolben-Bremssätteln.

Der Bohema ist als exklusives Auto gedacht, mit dem man sowohl auf der Rennstrecke wie auf der Straße fahren kann. Das rennsporttaugliche Kohlefaser-Monocoque ist mit einem umfangreichen Aerodynamiksystem bestückt, das bei 250 km/h einen Abtrieb von über 900 kg erzeugt. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei knapp über 300 km/h.

Innen bietet der Wagen Platz für zwei bis zu zwei Meter große Erwachsene mit voll einstellbarem Fahrersitz, Lenkrad und Pedalen, großzügigem Gepäckraum, Klimaanlage. Das aus 56 einzelnen Carbonteilen zusammengefügte und mit hochwertigem Alcantara und Leder verkleidete Cockpit ist mit nur 34 kg Teil der umfangreichen Gewichtsreduktion.

Der Praga Bohema befindet sich in der letzter Stufe der Entwicklung. Die Produktion des etwa 1,3 Millionen teuren Hypercars soll in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 in der Tschechischen Republik beginnen, wobei zunächst nur 10 Fahrzeuge für die Produktion 2023 vorgesehen sind. 

In den folgenden vier Jahren sollen etwa 20 Fahrzeuge pro Jahr werden. Die Tschechen planten, den Besitzern Übergabeprogramme mit erfahrenen Testfahrern anzubieten, um sicherzustellen, dass sie die volle Leistung und die Fähigkeiten des Bohema nutzen können. 

Fotos: Praga/Text: Rainer Roßbach