Art Basel Miami: NFTs von Porsche

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Automesse war früher: Heute geht es nach Dubai, Pebble Beach oder nach Miami, um die Haute Volée zu streicheln. Auch wenn der erste Hype zu den Non Fungible Token vorbei ist, versucht es Porsche auf der Kunstmesse für Reiche, Superreiche und Spekulanten in Miami in diesem Format. Umgesetzt wird das digitale Kunst-Projekt durch den Hamburger Designer und 3D-Künstler Patrick Vogel. Der ehemalige Architekt hat für Porsche digitale Bilder rund um einen weißen Porsche 911 entwickelt. 

Den Käufern ist es möglich, auf die Gestaltung ihres individuellen NFTs in einer mehrmonatigen Prozess Einfluß zu nehmen – Hauben und Dach können dekoriert werden. Drei Kernthemen der Marke Porsche – Performance, Heritage und Lifestyle – werden dann nach persönlichem Geschmack auf die Kunstwerke projiziert. Der Zugriff auf die individuellen Sammlerstücke erfolgt digital.

Ab Januar 2023 haben Interessenten Zugriff auf insgesamt 7.500 Werke und es ist möglich, sich vorab auf einer Allowlist zu registrieren. Pro Person ist der Kauf der NFTs auf drei Exemplare limitiert. 

Marketing-technisch ist das ein geschickt aufgezogenes Projekt, weil es den Besitzern der Porsche NFTs zusätzlich Zugang zu Erlebnissen in der virtuellen und realen Welt von Zuffenhausen verspricht und damit eine exklusive Bindung an die Marke. Wer indes sinnliche und inhaltliche Erfahrungen in der Kunst sucht oder etwas schönes für die Wand will, sollte sich für ein „reales“ Werk entscheiden. Denn letztlich sind die angebotenen Motive flach, Amateuren ist es erlaubt, daran herumzuschrauben und zuletzt: NFTs setzen, weil nicht real, vornehmlich auf Profit und bedienen damit zuallererst die Spekulanten.

Fotos: Porsche/Text: Rainer Roßbach