Mercedes-Benz F400 Carving (2001)

Veröffentlicht von

Auf der Tokyo Motor Show stellte Mercedes im technikverliebten Inselreich eine Studie vor, die dem Spieltrieb der Japaner entgegenkam. Aber natürlich standen auch bei diesem Kurvenkünstler die Fahrsicherheit an erster Stelle. Das Fahrwerk des Zweisitzers erlaubte, den Sturzwinkel der kurvenäußeren Räder um bis zu 20 Grad zu vergrößern. In Kombination mit neu entwickelten Reifen liessen sich bis zu 30 Prozent höhere Seitenführungskräfte übertragen, eine maximale Querbeschleunigung von 1,28g war das Ergebnis. Wichtiger für den Alltagsbetrieb war aber die Verringerung des Bremswegs: bis zu fünf Meter gegenüber dem gleichen Fahrzeug mit konventioneller Technik wurden erreicht.

Dem Trend zu „Drive by Wire“ wurde natürlich auch Rechnung getragen. Also hatte der F400 eine elektronische Lenkung, bei der die Drehbewegungen des Lenkrads an zwei Mikrocomputer übertragen wurden, die ein elektrisches Lenkgetriebe steuern.

Eine innovative Lichttechnik, bei der Xenonlampen unter der Motorhaube ihr Licht über Glasfaserleitungen zu den Scheinwerfern leiteten, erlaubten den Designern große Freiheiten bei der Frontgestaltung. Eine hohe Lichtausbeute und einen geringen Platzbedarf gab es gratis dazu.

Optisch präsentierte sich der F400 Carving als eine neue Version des Mercedes-eigenen Sportwagendesigns mit Rückgriffen auf die Formel 1, diesmal als Kombination der schon beim 500SLR gezeigten Pfeilnase mit dem rechteckigen Lufteinlass des W196 Monoposto von 1954/1955.

Fotos: Mercedes-Benz Group Media, Mercedes-Benz Classic Archive/Text: Dieter Roßbach