Airspeeder Mk4

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Der im südaustralischen Adelaide von Alauda Aerospace entwickelte und gebaute Airspeeder Mk4 ist das schnellste elektrische Senkrechtstart- und -landeflugzeug (eVTOL) der Welt. Die Höchstgeschwindigkeit von 360 km/h wird in nur 30 Sekunden aus dem Stand erreicht. Mit seinem speziellen elektrischen Antriebssystem, der weitentwickelten Aerodynamik und einem Startgewicht von nur 950 kg ist der fliegende Rennwagen besonders effizient, hat eine Reichweite von 300 km und das nahezu emissionsfrei.

Sein Vorgänger, der ferngesteuerte Mk3, hat mehr als 350 Testflüge absolviert und 2022 an zwei Airspeeder-Demonstrationsrennen in Südaustralien teilngenommen.

Der Mk4 in erster Linie für den Rennsport gedacht und daher auf maximale Wendigkeit bei hohen Geschwindigkeiten und geringen Flughöhen ausgelegt. Zwei von der Raumfahrtindustrie inspirierte Technologien verleihen dem Fahrzeug seine besondere Geschwindigkeit, Manövrierfähigkeit und Reichweite.

Den Antrieb besorgt ein 1.000 kW (1.340 PS) starker Turbogenerator, der die Batterien und Motoren mit Strom versorgt. Diese Technologie, wurde speziell für den Einsatz in eVTOLs entwickelt und ermöglicht die Verwendung von grünem Wasserstoff als Treibstoff, Zudem stellt sie eine sichere, zuverlässige und nachhaltige Energieversorgung über lange Strecken und Flugzeiten dar. Der Mk4 hat eine voraussichtliche Reichweite von über 300 km.

Das Demonstrationstriebwerk “Thunderstrike” von Alauda Aeronautics verfügt über eine Brennkammer, die mithilfe von 3D-Drucktechniken hergestellt wurde, die in der Raumfahrtindustrie für Raketentriebwerke entwickelt wurden. Das Design der Brennkammer hält die Temperatur der Wasserstoffflamme relativ niedrig, wodurch die Stickoxidemissionen stark reduziert werden.

Im Gegensatz zu den meisten eVTOLs (Electric Vertical Take-Off and Landing Aircraft), die mit Kipprotoren gesteuert werden und zum Starten und Landen einfach vertikal und im Reiseflug horizontal ausgerichtet werden, manövriert der Airspeeder mit einem kardanischen Schubsystem, bei dem eine Flugsteuerung mit künstlicher Intelligenz vier Rotorpaare, die auf leichten 3D-gedruckten Kardanaufhängungen montiert sind, individuell einstellt. Dadurch ist der Mk4 in der Lage, mit einer unglaublichen Präzision zu manövrieren, die für den Rennsport unerlässlich ist. Tatsächlich verhält er sich weniger wie ein Multikopter und mehr wie ein Düsenjäger oder ein Formel-1-Rennwagen.

Alauda Aerospace plant, im ersten Quartal 2023 mit der Flugerprobung des Fahrgestells und des Antriebsstrangs des Mk4 zu beginnen, einschließlich der ersten Flüge mit Besatzung der Zelle. Das Flugzeug soll bei der Airspeeder Racing Championship im Jahr 2024 an den Start gehen.

Fotos: Alauda Aerospace/Text: Rainer Roßbach