NSU Ro 80 (1967)

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Als der avantgardistische NSU im September 1967 auf der IAA steht, staunt die automobile Welt nicht schlecht. Bei den Neckarsulmern war man sich bewusst, dass selbst Fachkreise ob des neuartigen Fahrzeugkonzepts umfangreiches Infomaterial zur Erläuterung benötigen. Besonders zum Wankel-Antrieb, dessen Vorteile wie geringeres Gewicht, kleinerer Raumbedarf, vibrationsarmer Lauf und dessen geringere Anzahl an Bauteilen im Vergleich zu einem herkömmlichen Hubkolbenmotor die Dokumentation umfassend würdigt. 

Im September 1967 stellen die Neckarsulmer den NSU Ro 80 nach fünfjähriger Entwicklungsarbeit der Öffentlichkeit in den Frankfurter Messehallen vor – als erstes Serienauto der Welt mit einem Zweischeiben-Wankelmotor. 

Die sportliche Reiselimousine setzt neue Maßstäbe in Straßenlage, Sicherheit, Komfort und Leistung. Seine keilförmige Karosserie-Linie mit flacher Frontpartie, tiefliegender, leicht ansteigender Gürtellinie und dem hochgezogenen Heck ermöglicht einen cW-Wert von 0,35 – und prägt überdies eine von den Zeitgenossen als futuristisch wahrgenommene Gesamterscheinung. 

Der Mut der Neckarsulmer, mit dem Ro 80 ein in vielerlei Hinsicht revolutionäres Auto auf den Markt zu bringen, wird belohnt: Ein Jahr nach seiner Einführung wählen internationale Fachjournalisten den NSU Ro als erstes deutsches Automobil zum „Auto des Jahres“; er ist damit das erste deutsche Automobil, das diese Auszeichnung erhält. Nachhaltiger wirtschaftlicher Erfolg will sich jedoch nicht einstellen: 1973 treibt die Ölkrise die Benzinpreise in die Höhe, die Kunden bevorzugen deshalb sparsamere Autos – dies bedeutet das Ende des Kreiskolbenantriebs und damit das Ende für den NSU Ro 80. Er wird von 1967 bis 1977 im Werk Neckarsulm produziert, wo zum Auslaufen des Modells im Jahr 1977 bereits die Fertigung des Audi 100 den größten Teil der Kapazitäten auslastet. Insgesamt bringt es der NSU Ro 80 in seiner Laufzeit auf eine Stückzahl von 37.374.

Fotos: Audi AG, Text: Audi AG, rr