Ford GT40 J Experimental (1967)

Veröffentlicht von

1966 ist das Jahr, indem es Ford gelingt, sowohl die Markenweltmeisterschaft wie auch den prestigeträchtigen Sieg in Le Mans zu erringen. Beim 24-Stunden-Klassiker an der Sarthe ist es gleich ein Dreifacherfolg der 7-Liter-GT40 Mk.II und das macht Lust auf mehr. Zwar sind alle Ziele erreicht, aber weil so eine Entwicklung nicht programmierbar ist, nehmen die Amerikaner schon früh Geld in die Hand, um für die Saison 1967 gerüstet zu sein.

Man ist auf der Suche nach noch besserer Leistung: Obwohl die Siebenliter des Jahres 1966 echte Siegertypen sind, sollte – so glaubt es jedenfalls der Ford-Senior-Designer Roy Lunn – am recht hohen Gewicht weiter gefeilt werden. Deshalb schiebt man zwei Projekte an. Eines – den X1-Prototyp – soll McLaren Racing bauen. Der ist ein eher konservativer Roadster, allerdings aus Aluminium.

Das zweite Projekt „Experimental J“ erhält ein Chassis, bei dem zum ersten Mal im Rennsport ein Aluminium-Sandwich-Material verwendet wird. Roy Lunn setzt sich nachdrücklich für das Konzept ein, und so entsteht unter der Leitung von Ed Hull und mit Unterstützung der Brunswick Aircraft Corporation bei der Ford-Tochter Kar Kraft ein zweisitziges Rennsport-Coupé.

Das Chassis wiegt lediglich 40 Kilogramm und ist mit einer Glasfaserkarosserie verkleidet – die Gewichtsersparung gegenüber den konventionellen Siebenlitern beträgt mehr als 130 Kilogramm.

Seinen Auftritt hat das „J-Car“ beim Le-Mans-Vortraining des Jahres 1967, es wird pilotiert von den Neuseeländern Bruce McLaren und Chris Amon. Aufgrund seines Gewichtsvorteils legt es die schnellsten Zeiten vor. Ein Einsatz jedoch erscheint zu riskant, weshalb sich die Dearborner auf die konventionellen GT40 konzentrieren. Und das zahlt sich am Ende mit einem Dreifachsieg beim Klassiker an der Sarthe und dem Gewinn der Internationalen Markenmeisterschaft des Jahres 1966 aus.

Fotos: Ford/Text: Rainer Roßbach