Concorso d’Eleganza Villa d’Este 2023

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Duesenberg SJ Speedster “Gurney Nutting”, 1935

Auch hartnäckiger Dauernieselregen konnte das Vergnügen am diesjährigen Concorso d’Eleganza in den Anlagen des Grand Hotel Villa d’Este nicht beeinträchtigen. Man kennt das ja schon, dass zu dieser Jahreszeit öfter dicke Regenwolken über den südlichen Alpenhang ziehen. Das Publikum hatte sich vorausschauend mit Regenschirmen bewaffnet und die offenen Exponate fanden zeitweise Schutz unter Regenplanen.  

Insgesamt 53 Modelle aus ganz verschiedenen Epochen waren in acht Klassen gemeldet. Darunter befanden sich Rennwagen wie ein 1968er Ford GT40 in Gulf-Lackierung oder ein Ferrari Testa Rossi aus dem Jahr 1959. In dieser Kategorie wurde das 100jährige Jubiläum des 24-Stunden-Rennens von Le Mans gefeiert. Insgesamt acht Konkurrenten bildeten die Zeit von 1937 in Gestalt eines Peugeot D’arl Mat bis zum 1981er Ferrari 512 BB LM ab.

Ältestes Exponat des Concorso war ein Piccard-Pictet R2 aus dem Jahr 1920, der in Genf gebaut wurde und bis heute der Familie Pictet gehört.

Ferrari 250 GT Spyder California “Scaglietti” (1961)

Porsche wurde zum 75. Jahrestag mit einer eigenen Kategorie geeehrt und war mit Raritäten wie dem Porsche 901 Prototyp von 1963 aus dem Besitz von Aloys Ruf, einem 1998er GT1 und auch einem 1971er Porsche 917 Kurzheck vertreten.

Besonders rare Stücke in den anderen Wertungsgruppen waren ein Cadillac Series 62 “Ghia” aus dem Jahr 1953, ein 1955er Lancia Florida Coupé “Pininfarina” oder eine Alfa Romeo 6C 2500 SS Berlinetta Carrozzeria Riva “La Serenissima” von 1950. Zudem zeigten ein Rolls Royce 40/50 H.P. Silver Ghost, mit dem Baujahr 1922, ein 1934er Packard Standard Eight sowie ein Rolls Royce Silver Wraith von 1949 den Glanz und Luxus indischer Maharadschas.

Gewonnen hat ein amerikanerischer Wagen: Der gewaltige Duesenberg SJ Speedster mit einer Karosserie von Gurney Nutting aus dem Jahr 1935 erhielt den “Best of Show”-Preis. Die exklusiver Marke krönte ihr Angebot ab 1932 mit dem extravaganten Modell SJ: Bei zugeschaltetem Kompressor standen bis zu 320 PS zur Verfügung, die den gewaltigen Wagen auf rund 220 Stundenkilometer beschleunigten. 

Porsche 917 K “Martini” (1971) und Ford GT40 (1968)

Aber auch Porsche wurde geehrt: der 917 erhielt die „Trofeo Il Canto del Motore“ für den besten Motorsound und der 901-Prototyp gewann die Klasse „Porsche at 75“. Das Publikums-Referendum entschied der Ferrari 250 GT Spyder California von 1961 mit einer Karosserie von Pininfarina/Scaglietti für sich. 

„Wheels & Weisswürscht“  wurden am Samstag in den weitläufigen Parkanlage der Villa Erba gefeiert, wo mehr als 160 Fahrzeugen von Mitgliedern der BMW Clubs die Vielfalt der bayerischen Historie zelebrierten. Und auch in der Villa Erbe war das Le-Mans-Jubiläum präsent: mit Sauber-Mercedes C9, Ferrari 330 P4, Ferrari 512 BB LM, McLaren F1 GTR, Alfa Romeo 33/2 sowie Alfa Romeo 33TT12 hatten Siegertypen und Teilnehmer ihren Auftritt. Etwas unter dem Radar blieb, dass bei Sothebys der Hammer für einen Ferrari 312 PB-Sportprototyp, Gewinner der 1000 Km von Buenos Aires und dem ADAC-1000-Kilometer-Rennen im Jahr 1972, erst bei einem Gebot von 12,042,500 Euro fiel.