Porsche 917/30 „Talladega“ (1975)

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In der Saison 1973 dominiert Mark Donohue mit dem 917/30 die amerikanische Can-Am-Serie nach Belieben. Der Porsche des Penske-Teams mit dem Turbomotor ist der Über-Rennwagen der Ära – seine 1100 PS sind das Maß der Dinge. Der Verbrauch ist gewaltig, und diesen Hebel nutzt der Veranstalter, um den Turbo-Siebzehner auszubremsen. Für die Saison 1974 tritt ein restriktives Verbrauchsreglement in Kraft, und das beendet weitere Titelambitionen. Damit ist die Spitzentechnik zunächst in die Garage verbannt.

Doch einmal noch soll der 917/30 sein Potenzial beweisen. Es gibt einen Weltrekord, den Indianapolis-Sieger A. J. Foyt 1974 mit seinem Coyote-Ford-Monoposto auf dem Dreiecks-Oval in Talladega aufgestellt hat. Der Kurs in Alabama ist mit einer Länge von 2,66 km der schnellste „Nudeltopf“ in den USA und Foyt ist die fliegende Rekord-Runde mit einem Schnitt von 350,53 km/h gefahren.

Donohue und sein Teamchef Penske sind überzeugt, dass das schneller geht. Was zunächst als privates Unternehmen beginnt, wird bald vom Porsche-Werk unterstützt. Die Hilfe ist auch dringend nötig, denn der Turbo-Zwölfzylinder schafft auf dem Oval keine zwei Minuten Volllast. Das wird durch einen Test, bei dem zwei Motoren in Rauch aufgehen, überdeutlich. Das Problem ist die mangelhafte Ölversorgung. Die wird stabilisiert und zudem finden die Ingenieure noch ein paar PS mehr – 1230 Pferdestärken leistet der Zwölfzylinder jetzt.

Am 9. August 1975 ist es soweit. Beim ersten Versuch entzündet sich Öl am heißen Auspuff und setzt das Heck in Brand. Der Schaden ist reparabel, und das öffnet die Chance zu einem neuen Anlauf. Vier Runden sind geplant, aber Donohue bricht nach der dritten ab, weil es zu tröpfeln beginnt. Doch drei Umläufe reichen. Der neue Weltrekord liegt jetzt bei 355,854 km/h. Auf der Gegengeraden geht der Porsche fantastische 382 Stundenkilometer.

Fotos: Porsche/Text: Rainer Roßbach